Das akademische Jahr 2016/17 ist für die Munich Business School ein ganz besonderes: Die MBS feiert ihr 25-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass präsentieren wir Ihnen in der Blog-Reihe „25 Jahre – 25 Köpfe“ 25 Persönlichkeiten aus dem MBS Kosmos und ihre Geschichten aus 25 Jahren Munich Business School.
Studieren und sich engagieren
Sally Menken ist Absolventin der Munich Business School im Studienprogramm BACHELOR International Business und Gründerin der Studenteninitiative MBS Helps e.V.
Ein wichtiger Bestandteil des Wertekanons der Munich Business School ist die soziale Verantwortung. Sie ist ein zentrales Element des Claims der Hochschule – Innovativ, Verantwortungsbewusst, Weltoffen – und findet sich auch in den Curricula der einzelnen Studienprogramme wieder: Als Beispiel seien hier die Sozialprojekte genannt, in denen sich die Bachelor-Studierenden für benachteiligte Menschen einsetzen; oder auch, in den MBA-Programmen, die Wahlpflichtkurse in Social Entrepreneurship – der Lösung von gesellschaftlichen Problemen mithilfe unternehmerischer Konzepte.
Ein weiteres, besonderes Beispiel für gesellschaftliches Engagement an der Munich Business School ist die Studenteninitiative MBS Helps e.V. Sie wurde 2012 von der damaligen Bachelor-Studentin Sally Menken ins Leben gerufen und bietet Studierenden aller Programme die Möglichkeit, während des Studiums Gutes zu tun.
„Ich wollte ursprünglich etwas im sozialen Bereich studieren, letztendlich habe ich mich jedoch für ein Bachelor-Studium an der MBS entschieden“, erzählt Sally. „Gleichzeitig wollte ich mich aber sozial engagieren. Ich hatte gehört, dass es an vielen Universitäten entsprechende Studenteninitiativen gibt. Als ich an die MBS kam, war das hier noch nicht der Fall.“
Die Geburtsstunde von MBS Helps
Was lag also näher, als selbst eine solche Initiative zu gründen: „Meine Kommilitonen und ich waren ja in gewissem Sinne privilegiert: Wir konnten es uns leisten, für unsere Ausbildung an eine private Hochschule zu gehen, und hatten auch sonst keine existenziellen Sorgen. Da war es für mich selbstverständlich, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und mich einzusetzen für Menschen, denen es weniger gut geht und die auf die Hilfe anderer angewiesen sind.“
Der Name für die Studenteninitiative war schnell gefunden: MBS Helps. Der Fokus sollte darin liegen, Charity-Events zu planen und durchzuführen: „Ich dachte mir: Junge Leute lieben Events, auf diese Weise finde ich sicher schnell ein paar Mitstreiter. Andere konnte ich mit dem Argument überzeugen, dass sie in der Initiative ihr im Studium erlerntes theoretisches Wissen direkt in der Praxis anwenden könnten. Wiederum andere köderte ich damit, dass soziales Engagement ein Pluspunkt im Lebenslauf sein und sich nach dem Studium im Bewerbungsprozess auszahlen könnte“, erinnert sich Sally an ihre Rekrutierungsstrategie. „So hatte ich schnell die ersten zehn Leute für die Vereinsgründung zusammen und wir konnten mit der Arbeit loslegen.“
A Night into the Wild
Das hieß erst einmal: zahlreiche Versammlungen, eine Menge Bürokratie für die Gründung eines eingetragenen Vereins und warten bis es weitergehen kann. Anfang 2013 ist es endlich soweit und die Studenteninitiative MBS Helps e.V. organisiert ihr erstes Wohltätigkeits-Event: „A Night into the Wild“ – eine Charity-Fashion-Show in der Münchner Theaterfabrik mit anschließender After-Show-Party in der renommierten Diskothek P1. Mit dabei: lokale und regionale Labels, die ihre aktuellen Frühjahrskollektionen präsentieren, Münchner Prominente, zahlreiche Sponsoren und über 500 Gäste. Mehr als 15.000 Euro sammelt die Studenteninitiative zugunsten der Grundschule Armich Hayil in Äthiopien. Mit den Spendengeldern werden der Bau einer Wasserleitung und sanitäre Anlagen finanziert.
Münchener Aidskonzert
Durch das Fashion-Event wird das Münchener Kammerorchester (MKO) auf MBS Helps aufmerksam. Das Ensemble veranstaltet einmal jährlich das Münchener Aidskonzert zugunsten der Aids-Hilfe. Die engagierten Studierenden unterstützen das MKO gerne und organisieren die Tombola der Veranstaltung: Nur wenige Wochen nach ihrem ersten Event sind sie bereits eifrig damit beschäftigt, Preise zu beschaffen. Kurze Zeit später, beim 8. Münchener Aidskonzert, verkaufen die Studenten die Tombola-Lose an die Gäste und erlösen dabei mehr als 26.000 Euro. Ein erfolgreicher Start der Kooperation mit dem MKO, die bis heute andauert.
„Es macht mich sehr stolz, zu sehen, dass MBS Helps inzwischen fester Bestandteil des Aidskonzerts ist und 2017 schon zum vierten Mal die Tombola des Events organisiert und durchführt“, freut sich Sally. „Besonders schön zu sehen ist, dass sich Jahr für Jahr neue Studierende finden, die sich sozial engagieren möchten und die Idee von MBS Helps weiterhin mit Leben füllen.“
Ein berührender Moment
2014 organisiert Sally ihr letztes Event mit MBS Helps: Auf der MBS Abschlussgala veranstaltet die Initiative eine Tombola zugunsten der NGO „Organization for Social Services for AIDS“ (OSSA), die sich für HIV-Waisen in Äthiopien einsetzt. Der eigentliche Höhepunkt ihres sozialen Engagements folgt für Sally kurze Zeit später: „Ich bin nach Afrika gereist, um die Spenden zu übergeben, die wir bei unserem ersten Event gesammelt hatten. Ich besuchte das Dorf an einem Tag, an dem die Kinder schulfrei hatten. Trotzdem waren sie alle gekommen, um mich zu empfangen und ihre Dankbarkeit zu zeigen. Viele von ihnen haben dafür extra einen kilometerlangen Marsch auf sich genommen. Das war ein sehr berührender Moment und gleichzeitig die größte Belohnung für die Arbeit der Initiative“, erinnert sich Sally mit Freude an ihre Reise nach Äthiopien.
Nach ihrem Bachelor-Abschluss an der MBS hat Sally ein Master-Studium absolviert und ihre berufliche Laufbahn begonnen. Kontakt nach Äthiopien hält sie weiterhin: „Ich habe eine Patenschaft für eines der Kinder übernommen, das ich auf meiner Reise kennengelernt habe. Wir schreiben uns regelmäßig und ich unterstütze mein Patenkind in Form von Unterrichtsmaterialien, Geld für die Schulverpflegung und einem Sparbuch. Ich hoffe, dass ich dem Mädchen dadurch eine bessere Zukunft ermöglichen kann“
Und ihre Pläne für die eigene Zukunft? „Vielleicht werde ich irgendwann einmal ein Unternehmen gründen. Übung darin hätte ich ja, MBS Helps war für mich wie ein kleines Start-up.“