Im Rahmen der 14. Münchner Wissenschaftstage unter dem Motto „Digitale Welten“ lud Prof. Dr. Christian Schmidkonz Interessenten zu seinem Vortrag „Internet und E-Commerce in China“ an die Munich Business School ein.
Der Studiengangsleiter Master International Business an der MBS begann seine Ausführungen mit der Vorstellung des „Single‘s Day“ in China, einem Tag für Alleinstehende, der am 11. November gefeiert wird. Er gibt allen Singles in China Anlass sich selbst etwas zu gönnen und ist inzwischen zum größten Onlineshopping-Tag der Welt geworden. Die Tatsache, dass China ein großer E-Commerce Markt ist, ist an sich nichts Neues. Wie genau jedoch das Internet in China funktioniert und genutzt wird, erläuterte Prof. Schmidkonz anhand von ausführlichen und zahlreichen Beispielen.
Nicht nur das Land sondern auch das „chinesische Internet“ ist gigantisch groß. Mit rund 640 Millionen Zugängen hat es die meisten Nutzer auf der Welt und das mit steigender Tendenz. Zunehmend verwenden Chinesen mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets, um das Internet zu nutzen. Doch einen unbeschränkt freien Zugang haben sie nicht: Die Regierung ist sehr aktiv im sogenannten „Smart Censorship“ und ruft auch zur Selbstzensur auf. Am deutlichsten ist die Zensur wahrscheinlich in den Social Media-Kanälen zu spüren. Zunächst gibt es in China kein Facebook oder Twitter, stattdessen aber u. a. Sina Weibo, den größten chinesischen Mikroblogging-Dienst. Außerdem werden bestimmte Worte blockiert und Inhalte überwacht. „Nichtsdestotrotz wissen Chinesen sehr gut mit diesen Bedingungen umzugehen und das Internet zu nutzen bzw. zu steuern,“ so Prof. Schmidkonz.
Im zweiten Teil des Vortrags erläuterte er erstaunliche Fakten über E-Commerce in China. Im Jahr 2013 hat der elektronische Handel in China den der Vereinigten Staaten überholt und ist damit der größte E-Commerce Markt der Welt. 6,3 Prozent aller Einkäufe in China werden heutzutage im Internet getätigt. In Deutschland sind es gerade mal 5 Prozent. Sogar Autos sind über Online Shopping Malls zu kaufen.
Den Einblick in das chinesische Internet beendete Prof. Schmidkonz mit der Vorstellung westlicher Unternehmen, die Webportale oder Apps für chinesische Konsumenten entworfen haben und mit dieser Geschäftsstrategie erfolgreich sind. Im Anschluss an den Vortrag wurden von den Teilnehmern zahlreiche Fragen gestellt und diverse Themen diskutiert.