Unter dem Motto „Manager im Profi-Fußball: Beruf, Berufung oder Begabung?“ hatte Gastgeber Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Hackforth im Rahmen der Reihe „Audi Dialog“ den Geschäftsführer des VfL Wolfsburg, Thomas Röttgermann, als Diskussionspartner an das Audi Institut für Sportkommunikation an die Munich Business School eingeladen.
Der gebürtige Westfale studierte an der Universität Münster Publizistik, Soziologie und Politikwissenschaften. Röttgermann durchlief verschiedene berufliche Stationen beim SC Preußen Münster, bei Borussia Mönchengladbach, bei der Sportrechte Agentur SPORTFIVE GmbH, bevor er im März 2010 nach Wolfsburg kam. In seiner Funktion als Geschäftsführer befasst er sich mit vielen unterschiedlichen Aufgaben- und Geschäftsfeldern, welche von Fernsehrechten und Frauenfußball, über Sponsoring bis hin zu Social Responsibility Aktivitäten reichen.
Was den Alltag im Fußball betrifft, sieht Röttgermann eine sehr starke Annäherung an den Alltag eines Unternehmens. “Früher lag die Konzentration auf dem Kerngeschäft Fußball. Heute hat ein Verein ganz andere Aufgaben und muss sich ganz anderen Themen widmen“. Sei es die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung je nach Region, sei es die Entwicklung eines Markenprofils für den Verein – darüber hat früher kein Mensch nachgedacht.
In seinem Arbeitsalltag versucht Thomas Röttgermann ganz gezielt strategisch voranzugehen und die gesamte Arbeit des Vereins systematischer zu gestalten. Eine sehr wichtige Grundlage dabei ist, die Werte des Vereins zu verstehen, und zu wissen, wie man sich zu ihnen verhalten soll. Die DNA eines Vereins einfach so verändern zu wollen, weil sie einem nicht gefällt, sei unmöglich. „Die wenigsten verstehen, dass man auch zu diesem Bild stehen muss, auch wenn es polarisiert und nicht nur positive Facetten hat. Wir in Wolfsburg sind eben anders, und wir agieren auch anders. Das ist gut so und dazu stehen wir.“
100 Gäste beim Audi Dialog erlebten einen entspannten und offenen Thomas Röttgermann, der einen interessanten Einblick in die vielseitigen Aufgaben seines Alltags als Geschäftsführers gab. Im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Josef Hackforth und der anschließenden Fragerunde wurden weitere Themen – wie zum Beispiel die Zukunft des Sponsorings von Sportveranstaltungen oder die Vermarktungspotentiale im chinesischen Markt– diskutiert.