Globalisierung der Arbeitswelten – welche Chancen ergeben sich für Fachkräfte in Deutschland?

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Die Globalisierung des Arbeitsplatzes ist unaufhaltsam. Immer mehr Arbeitnehmer setzen sich mit Zulieferern aus dem Ausland auseinander, beraten Kunden in Übersee oder sind Teil eines weltweit agierenden Teams. Aus dieser globalen Zusammenarbeit ergeben sich grenzenlose Möglichkeiten für einen internationalen Arbeitsmarkt. Auch Deutschland stellt zunehmend die Weichen für eine internationale Workforce, unter anderem mittels Bildungsreformen und Visa-Erleichterungen. Doch welche Entwicklungen führen dazu, dass Deutschland internationaler werden muss?

Demografischer Wandel und Fachkräftemangel

Bis 2050 werden in Europa rund 30 Millionen Menschen vom Arbeitsmarkt verschwinden – alleine in Deutschland gehen aufgrund von Überalterung der Gesellschaft, Verrentung der Babyboomer und Abwanderung 8,2 Millionen Arbeitskräfte verloren. Da Unternehmen nun verstärkt auch im Ausland nach Fachkräften suchen, treten Wohnort, nationale Bildungsabschlüsse und Deutsch als Muttersprache als Einstellungskriterien zunehmend in den Hintergrund. Internationale Fachkräfte werden im Bewerbungsprozess zunehmend als gleichberechtigt betrachtet, denn allein Wissen und Soft Skills gelten als relevante Entscheidungskriterien. Der globalisierungsbedingte Strukturwandel bedeutet für den Arbeitnehmer damit auch mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt.

Digitalisierung

Die Digitalisierung revolutioniert den Workplace. Das betrifft längst nicht mehr nur Digital Natives. Laut IDC arbeiten bereits über die Hälfte aller Angestellten zumindest teilweise mobil. Vernetzte Intelligenz, virtuelle Teams über Ländergrenzen hinweg, Teleworking und erfolgreiche Kollaboration mobiler Mitarbeiter mit Organisationen werden dank zunehmender Technologisierung zur Normalität in der Arbeitswelt und erleichtern die Globalisierung der Arbeitsplätze. Englisch als Arbeitssprache gewinnt in dieser flexiblen und internationalen Umgebung zunehmend an Bedeutung.

Innovationskraft und starke Marktposition

Deutschlands wirtschaftliche Stabilität macht die Bundesrepublik zu einem attraktiven Arbeitgeberland innerhalb Europas. Insgesamt weist das Land eine starke Innovationskraft auf – allerdings mangelt es nach wie vor an zukunfts- und wettbewerbsfähigen Geschäftsmodellen zur Vermarktung dieser Technologien. Da die Behebung dieses Mangels bereits mit Hilfe verschiedener Maßnahmen in Angriff genommen wird, bietet die Situation gerade internationalen Wirtschafts- und Innovationsexperten neue berufliche Möglichkeiten.

Increasing Diversity

Studien haben mehrfach erwiesen, dass Cultural Diversity nicht nur die Unternehmenskultur fördert, sondern sich auch positiv auf die Gewinnentwicklung eines Unternehmens auswirkt. Diese kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz fordert ein hohes Maß an Flexibilität – seitens der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. In einigen Branchen wird die Arbeit immer häufiger in internationalen und standortunabhängigen Teams über Ländergrenzen hinweg organisiert. Gleichzeitig sind Experten gefragt, die sich auch auf dem globalen Geschäftsparkett bewegen können und über interkulturelle Kompetenz verfügen. Diese Flexibilisierung der Arbeitswelt und die zunehmende Globalisierung des Arbeitsplatzes eröffnen internationalen Fachkräften zunehmend mehr Möglichkeiten, denn um diese Spezialisten konkurrieren Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels besonders.

Trotz dieser positiven Entwicklungen zeigt die Praxis, dass eine Karriere in Deutschland meist nur gelingt, wenn internationale Fachkräfte bereits Auslandserfahrung haben und zumindest durchschnittliche Kenntnisse der deutschen Sprache besitzen, um sich in einem fremden Arbeitsalltag zurecht zu finden.

Christopher Weilage Portrait
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Christopher Weilage, Professor für Betriebswirtschaft und Business Communication, beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Themen International Business und Kommunikation. Weilage absolvierte seinen MBA International Business an der Moore School of Business der University of South Carolina, USA und anschließend den IMBA International Business an der Helsinki School of Economics and Business in Finnland. Am Lehrstuhl für Deutsch als Fremdsprache der LMU München promovierte der gebürtige US-Amerikaner zum Thema E-Learning.