Wie sollen multinationale Unternehmen besteuert werden? Welche Länder benötigen am dringendsten Entwicklungshilfe? Wie lässt sich Korruption effektiv bekämpfen? Mit solchen Fragen beschäftigen sich die Mitarbeiter der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD. Die Organisation ist mit 34 Mitgliedsstaaten eine der wichtigsten internationalen Zusammenschlüsse überhaupt.
20 Bachelor International Business Studierende der Munich Business School wollten die OECD genauer kennenlernen und folgten der Einladung der Organisation in den Hauptsitz in Paris. Dort wurden die Studenten sowie ihre Dozenten Dr. Alina Schoenberg und Dr. Florian W. Bartholomae, Dozenten für Volkswirtschaftslehre an der MBS, freundlich von der deutschen Vertretung bei der OECD empfangen. Nach Begrüßung und obligatorischer Sicherheitskontrolle stellte Legationsrat Dr. Martin Jungius die OECD und ihre Rolle ausführlich vor.
Die Studierenden erfuhren, dass sich die OECD als ein ständiges Forum für Austausch und Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten definiert, sich der Demokratie und Marktwirtschaft verschrieben hat und in fast allen wirtschaftspolitischen Bereichen aktiv ist. Besonderen Wert legt die Organisation auf die ökonomische Entwicklung in den Mitgliedsstaaten, die OECD nutzt ihr Mandat aber auch, um Missstände aufzuzeigen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Wie handeln „gute“ Unternehmen?
Anschließend präsentierte Jennifer Schappert-Champeaux, politische Analystin bei der OECD, ihr Tätigkeitsfeld und sprach über die soziale Verantwortung von Unternehmen während des Wertschöpfungsprozesses. In diesem Zusammenhang stellte sie auch die „OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen“ vor.
Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Übereinkunft – ein sogenanntes „soft law“ –, der die Mitgliedsstaaten folgen können und sollen. Die Leitsätze beinhalten Aspekte wie ethisches und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln, Transparenz, aber auch Umwelt- und Verbraucherfragen im globalen Kontext.
Zu guter Letzt erfuhren die Studierenden, was es mit den sogenannten Nationalen Kontaktstellen auf sich hat, die „verlängerten Arme“ der OECD in den Mitgliedsstaaten.
TTIP und Billiglöhne
Nach den beiden informativen Vorträgen hatten die Studierenden ausgiebig Gelegenheit, sich in einer Fragerunde mit anschließender Diskussion explizit über bestimmte OECD-Themen zu informieren und auszutauschen.
Die Wirtschaftsstudenten interessierten sich naturgemäß besonders für ökonomische Aspekte wie etwa das geplante Freihandelsabkommen TTIP oder die Problematik der Billiglohnländer.
„Es war sehr beeindruckend, einen Blick hinter die Kulissen einer so einflussreichen internationalen Organisation werfen zu dürfen. Was genau hier passiert, wie die Menschen hier arbeiten, mit welchen Themen sie sich beschäftigen – das alles direkt vor Ort zu erleben war sehr interessant“, fasst Bachelor-Student Felix Ziegler den Besuch bei der OECD zusammen.