Es begeistert mich immer wieder zu sehen, welche interessanten Perspektiven unsere Studenten in ihren Projekten einnehmen. Als Beispiel möchte ich Ihnen die Abschlussarbeit von Bachelor-Absolventin Katharina Stankovic vorstellen, die sich mit Second-Screen-Kampagnen im Marketing beschäftigt. Unterstützt wurde Katharina von ihrer Betreuerin Dr. Tanja Boga, verantwortlich für Innovation und Toolentwicklung bei der Mediaplus, der größten unabhängigen Mediaagentur Deutschlands.
Katharinas wichtigste Ergebnisse möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Außerdem habe ich sie zu den Chancen und Herausforderungen einer Abschlussarbeit befragt, die in Kooperation mit einem Unternehmen entstanden ist.
Ein Bildschirm reicht nicht: Multi-Screening als Geheimzutat des Marketing
Immer mehr Menschen besitzen und nutzen Smartphones und Tablets. Für werbetreibende Unternehmen stellt sich die Frage, ob und wie sie ihre Werbung in diesem Mediennutzungskontext optimieren können.
Damit Agenturen wie die Mediaplus für ihre Kunden eine innovative Mediastrategie entwickeln können, müssen sie zuerst die richtigen Tools identifizieren. Laut Frau Dr. Boga ist es dabei wichtig, nicht nur solche Tools zu berücksichtigen, die der Kunde bereits kennt, sondern als Berater auch selbst die Initiative zu ergreifen und neue zu entwickeln.
Im Bereich der Online-Medien und TV-Formate hat sich Katharina mit dem Nutzen von Second-Screen-Kampagnen beschäftigt. Kampagnen, wie sie von Frau Dr. Boga entwickelt werden, setzen am heutigen Mediennutzungsverhalten der Konsumenten an: Studien haben ergeben, dass Fernsehzuschauer mehrere Endgeräte gleichzeitig nutzen. Second-Screen-Kampagnen machen sich diesen Umstand zunutze, indem sie Fernsehzuschauern Inhalte auf einem oder mehreren zusätzlichen Bildschirmen zur Verfügung stellen. Dazu Dr. Tanja Boga: „Grundlegend ist dabei, dass die Nutzung parallel sowie inhaltlich verbunden erfolgt. Der Zuschauer sieht zum Beispiel eine Werbung im Fernsehen und wird dazu angeregt, das entsprechende Produkt synchron per Smartphone oder Tablet im Internet zu bestellen.“
„Obwohl dieser Markt mit einem Anteil von unter zehn Prozent noch recht klein ist, spüren wir schon jetzt eine zunehmende Nachfrage“, erläutert Boga weiter. Da fast 70 Prozent der Deutschen gelegentlich parallel zum Fernsehkonsum im Internet surfen, ergibt sich sowohl für Unternehmen als auch für Agenturen ein enormes Ausbaupotenzial ihrer Kampagnen. Und: Katharina betont in ihrer Arbeit, dass die Zielgruppe besonders interessant für die Werbeindustrie ist. Denn wer die Bereitschaft zeigt, sich über ein Produkt aktiv zu informieren, besitzt in der Regel auch eine hohe Kaufbereitschaft.
Für eine Mediaagentur, so Boga, gilt es deshalb, mit ihren Skills immer auf der Höhe der Zeit zu sein, digital mitzudenken und eine Weitsicht für Trends und Innovationen zu entwickeln. Nur so können sie zusammen mit ihren Kunden auf Veränderungen reagieren. Aktuelle Trends wie beispielsweise Digital Out-of-home (etwa die Smartphone-Nutzung unterwegs bei Pendlern) beweisen, dass die Entwicklung in diesem Bereich auch in Zukunft nicht still stehen wird.
Fließend vom Abschluss zum Berufseinstieg
Mit den Ergebnissen ihrer Bachelorarbeit hinterließ Katharina bei ihrem jetzigen Arbeitgeber Mediaplus einen nachhaltigen Eindruck, sodass auch weiteren Entwicklungsmöglichkeiten bei der Mediaplus nichts mehr im Wege steht.
Katharina hatte bereits vor ihrer Bachelorarbeit Kontakte zur renommierten Mediaagentur geknüpft. Als Werksstudentin war sie für ein halbes Jahr für die Mediaplus tätig gewesen. So war sie auch darauf aufmerksam geworden, dass sich die Agentur intensiv in einem großen Projekt mit diesem innovativen Thema beschäftigt und bekam die Chance, sich in ihrer Abschlussarbeit damit zu beschäftigen.
Katharina schätzte es, an der Munich Business School bereits in den zahlreichen Studienprojekten erste Praxisluft schnuppern zu können. Dennoch empfiehlt sie allen Studenten, sich zudem als Werksstudent in ihren Interessensgebieten auszuprobieren.
Das erfordert viel Engagement – schließlich arbeitet man auch in den kurzen Semesterferien. Allerdings konnte sich Katharina so ideal auf ihren Berufseinstieg vorbereiten. Darüber hinaus empfiehlt sie, die Abschlussarbeit neben der Betreuung durch die Hochschulprofessoren in Kooperation mit einem Unternehmen zu realisieren. Dies bedeutet zwar eine Kombination aus Vollzeitstelle und zusätzlichem Hochschulstress, aber: Man beschäftigt sich mit reellen Herausforderungen aus der Praxis, erhält neue Perspektiven und kann sich mit Experten austauschen. Daraus ergeben sich nicht selten Chancen für die berufliche Zukunft.