Am Freitag, 9. November, präsentierte MBS Professor Dr. Florian Bartholomae seine Forschungsergebnisse auf dem 65th Annual North American Meeting of the Regional Science Association International in San Antonio, Texas. Das Event ist die größte und bedeutendste internationale Konferenz im Bereich der Regionalwissenschaften, auf der internationale Experten von renommierten Institutionen ihre neuesten Forschungsergebnisse vorstellen.
Dr. Bartholomae stellte das Papier “Urban Resurgence as a Consumer City: A Case Study for Weimar in Eastern Germany” vor, ein gemeinsames Forschungsprojekt mit Prof. Dr. Nam (ifo Institut) und Prof. (FH) Dr. Schoenberg (IMC Krems).
Aufgrund des Transformationsprozesses nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der allgemeinen demographischen Entwicklung kämpfen viele Städte in Ostdeutschland mit demographischen und wirtschaftlichen Problemen. Dennoch ist es Weimar gelungen, sich als „Consumer City“ zu erneuern.
Erreicht wird dies durch die Konzentration auf Annehmlichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität und die Selbstdarstellung als Kulturstadt mit touristischen Attraktionen und als Universitätsstadt. Eine intensive Kulturförderung in Verbindung mit Programmen zur Stadterneuerung hat erheblich zum demographischen und wirtschaftlichen Wachstum der letzten Jahre beigetragen. Dennoch muss Weimar seine Vorteile besser nutzen und eine optimale Mischung sowohl aus konsum- als auch produktionsorientierten Strategien zur Stadtentwicklung aufbauen. Nur dadurch können die aktuellen strukturellen Ungleichgewichte korrigiert und die negativen Auswirkungen einer schnell alternden Bevölkerung besser eingedämmt werden.
Neben der ausreichenden Präsenz und der intakten Vernetzung von Hightech-Industrien und Produzentendienstleistungen in einer Stadt, die Forschung und Entwicklung, Innovation und Produktivität fördert, sollte Weimar bei der Gestaltung der zukünftigen Entwicklungspolitik stärker berücksichtigen, dass beide städtischen Wachstumsansätze miteinander verbunden sind: Der Ballungsraum schafft höhere Einkommen für die kreative Klasse, während hohe städtische Annehmlichkeiten junge kreative Unternehmer anziehen, die Standorte für Start-ups wählen.
Die Präsentation wurde sehr gut angenommen und mit großem Interesse diskutiert. Diese Forschung ist Teil des MBS Forschungsfeldes „International Business“. Hierfür müssen Standortfaktoren identifiziert und analysiert werden, die für Regionen und Unternehmen entscheidend sind, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Für Unternehmen ist es insbesondere unumgänglich, ein Verständnis dafür aufzubauen, wie sich Städte entwickeln und mit Problemen umgehen, um geeignete Märkte und Standorte für eine nachhaltige Geschäftstätigkeit zu finden.