Der Arbeitsplatz der Zukunft wird andere Fähigkeiten erfordern als in der Vergangenheit, aber wie könnten Universitäten ihre Studierenden darauf vorbereiten? Die Entwicklung von Fähigkeiten wie komplexer Problemlösungsfähigkeit, kritischem Denken, Kreativität, emotionaler Intelligenz und Entscheidungsfindung muss sich auf andere Formate als traditionelle Vorlesungen und Seminare stützen.
Die MBS Professoren Gabriella Maraz (links auf dem Foto oben) und Stefan Baldi stellten auf der 6. Higher Education Institution Conference „Quality & Governance in Higher Education: Opening New Frontiers“ das MBS Sozialprojekt als Instrument zur Entwicklung dieser Kompetenzen vor. Die Konferenz in Dubrovnik wurde von der Zagreb School of Economics and Management (ZSEM), der ersten AACSB-akkreditierten Business School in Kroatien, in Zusammenarbeit mit der Agency for Science and Higher Education (ASHE) organisiert.
Die soziale Projektarbeit ist ein Pflichtkurs im Studienprogramm Bachelor International Business an der Munich Business School. Die Studierenden müssen in Gruppen ein soziales Projekt organisieren, eine Partnerorganisation finden, sich mit den Begünstigten ihres Projekts befassen und schließlich ihre Erfahrungen in einem schriftlichen Bericht und in einer Gruppenpräsentation bewerten und präsentieren.
Die MBS Professoren werteten die schriftlichen Berichte von 56 Projekten mit 307 Studierenden von 2012 bis 2018 in Bezug auf die Reflexion der Studierenden über ihr Projekt und die erworbenen Fähigkeiten aus. Die Autoren glichen die inhärenten Herausforderungen der Projektarbeit mit den Kompetenzen ab, die für zukünftige Führungsaufgaben erworben werden sollen.
Die Tatsache, dass die Studenten ihr soziales Projekt und ihre Partner frei wählen können, erweist sich als der größte Vorteil dieses Kurses, da so die Projekte zu ihren „eigenen“ werden. Diese Freiheit und Komplexität mag für einen Erstsemesterkurs kontraintuitiv erscheinen, da hier oft vereinfachte Fälle und vorstrukturierte Probleme behandelt werden. Es ist aber gerade diese Freiheit im Zusammenhang mit realen Projekten, die sich mit Menschen in fremden sozialen Realitäten befassen, die die relevanten Kompetenzen besonders herausfordert und trainiert. Voraussetzung ist eine enge und persönliche Betreuung der Studierenden, wie sie im besonderen Lernumfeld der Munich Business School gewährleistet werden kann.