„Bei einem Besuch des NASA Space Centers traf der damalige US-Präsident Kennedy auf einen Reinigungsangestellten, der eifrig den Boden fegte. Auf die Frage von Kennedy, was er denn hier mache, sagte der Mann stolz: Ich helfe mit, einen Mann auf den Mond zu bringen!“
Am Montag, 22. Oktober, war Heiner Faust, VP Quality Management Customer bei der BMW Group, zu Gast beim Connected Vehicle Lab der Munich Business School.
Im Rahmen einer von Dozenten und Studenten sehr gut besuchten Veranstaltung widmete er sich einem breiten Themenspektrum:
Wie können Unternehmen den anstehenden Wandel bewältigen? Welche Herausforderungen werden insbesondere an Führungskräfte gestellt, die diesen Wandel gestalten? Und was macht den Unterschied zwischen Erfolg (dafür steht exemplarisch der Begriff Woodstock aus der Sicht einer damals jungen, freiheitsliebenden Generation) und Misserfolg (repräsentiert durch den Begriff Waterloo aus der Perspektive Napoleons) aus.
Heiner Faust, der in seinem Berufsleben schon eine Vielzahl an Aufgaben und Führungspositionen im In- und Ausland erfolgreich realisiert hat, spannte im Rahmen der Veranstaltung einen weiten Bogen: vom Beginn des Automobils bis zu den heute anstehenden Transformationstreibern der Industrie – Vernetzung, Elektrifizierung, Mobilität als Service bis hin zum autonomen Fahren und Wettbewerbern wie Tesla und Google, die neben den etablierten Automobilherstellern versuchen, den Markt zu gestalten.
Zudem machte er deutlich, dass die Fähigkeit zur Bewältigung von Veränderungen zu den Aufgaben einer Führungskraft zählt, die zu jeder Zeit von besonderer Relevanz war.
Dies gilt schon seit Beginn des Automobils. Ein Vergleich von zwei Bildern verdeutlicht dies anschaulich: War bei der Osterparade in New York im Jahr 1900 nur ein Automobil unter all den Pferdekutschen zu finden, hatte sich 13 Jahre später das Bild komplett gewandelt. Nur noch eine Pferdekutsche ist neben all den Automobilen auf dem Bild zu finden.
Einem weitgreifenden Wandel unterworfen sind auch die Anforderungen von Führungskräften und Mitarbeitern an das Arbeitsumfeld: Ging es zu Beginn der industriellen Revolution vor allem um die die Befriedigung von physischen Grundbedürfnisse (z.B. Hunger, Durst etc.), sind heute nahezu alle Bedürfnisse – hier dargestellt an der Maslowschen Bedürfnispyramide – von Bedeutung, wenn es darum geht, das berufliche Engagement von Führungskräften und Mitarbeitern zu gestalten.
Dass es sich lohnt, Führung ganzheitlich zu gestalten, machte Heiner Faust anhand zahlreicher Studien und Praxisbeispiele gleichermaßen anschaulich deutlich: Die Einstellung von Führungskräften und deren Führungsstil ist dabei – ebenso wie die Motivation von Mitarbeitern – von essentieller Bedeutung für den Erfolg von Unternehmen.
Die sich an den Impulsvortrag anschließende offene Diskussion mit den Studierenden und Dozenten der Munich Business School deckte ein breites Spektrum an Fragestellungen:
Welche Fähigkeiten müssen aktuelle und künftige Führungskräfte entwickeln, um erfolgreich Transformation zu gestalten? Wie kann ich als Absolvent erkennen, welches Unternehmen den Wandel erfolgreich gestaltet? Wie kann ich mich als Mitarbeiter zielführend in den Veränderungsprozess mit einbringen, wenn ich in einen global agierenden Konzern einsteige? Welche Erfolgsfaktoren sind relevant für den Weg auf der Karriereleiter? Gibt es wichtige kulturelle Unterschiede zwischen etablierten Unternehmen und Startups, zwischen europäischen, amerikanischen und asiatischen Unternehmen?
Die Munich Business School im Zeichen der Transformation
Die Munich Business School beschäftigt sich mit dem Themenkomplex Transformation schon seit einiger Zeit intensiv: Sowohl im Studienprogramm Master International Business als auch im Bachelor International Business bietet die MBS die Vertiefungsfächer „Digital Business“ und „International Innovation und Digital Business“ an.
Im Jahr 2015 startete die Munich Business School das MBS Connected Vehicle Lab, eine Plattform für Wissenschaft, Forschung, Industrie und Dienstleistung. Das Lab dient der Fakultät, den Studierenden und Experten aus der Wirtschaft dazu, sich über die neuesten Lern- und Kommunikationsformen zum Themenbereich Mobilität der Zukunft auszutauschen.
Ende letzten Jahres ist nun auch eine umfassende Herausgeberschaft mit dem Titel Digital vernetzt: Transformation der Wertschöpfung mit Beiträgen von über vierzig Autoren aus Wissenschaft und Praxis unter der Federführung der MBS entstanden.