Die MBS Professoren Dr. habil. Florian Bartholomae und Dr. Eva Stumpfegger nutzten die vorlesungsfreie Zeit und nahmen an der der Tagung „Digitalisierung in der Finanzbranche – Auswirkungen auf die Unternehmenspraxis“ teil, um neue Impulse und Einblicke zu sammeln. Die Tagung fand in der BMW Welt München statt und wurde von der Hochschule für angewandtes Management (HAM) in Kooperation mit dem indischen IT-Konzern Tech Mahindra organisiert. Das Programm bestand aus Vorträgen aus Wissenschaft und Praxis.
Professor Dr. habil. Florian Bartholomae hielt einen Vortrag zum Thema „Spieltheoretische Entscheidungsgrundlagen der Digitalisierung am Beispiel der Finanzbranche“ und zeigte dabei auf, wie in dieser Branche sowohl aufgrund der Notwendigkeit zu Kosteneinsparungen einerseits und den Wünschen und Anforderungen der Kunden andererseits ein besonders hoher Digitalisierungsdruck herrscht. Zudem warnte er aber bei aller Euphorie auch vor den Risiken dieser Entwicklung. Insbesondere zeigen viele Vorfälle aus der jüngsten Zeit, dass der Anreiz für Cyberkriminelle für Angriffe auf die Finanzwirtschaft äußerst hoch ist. Da die Daten zudem in hohem Maße sensibel sind, kann dieser Gefährdung nur durch eine umfassende Kooperation in der Branche begegnet werden, um gemeinsame Sicherheitsstandards zu entwickeln und zu setzen.
Prof. Pierre Rafih (HAM) sprach über die Grundlagen der Kryptowährungen und welche Besonderheiten diese vor allem auch im Unterschied zu traditionellem Geld aufweisen.
Am späten Vormittag und Nachmittag standen die Praktiker und Start-ups im Vordergrund. Praveen Singh von Tech Mahindra zeigte auf, wie seine Firma ihre Kunden in der Finanzbranche auf dem Weg der Digitalisierung begleitet.
Der Systemarchitekt Oz Tiram sprach in seinem Vortrag über Kubernetes, einem Open-Source-System für Cloud-Computing, zeigte die Vorteile dieses Systems auf und verwies insbesondere darauf, wie Start-ups dieses nutzen können, um ihre Geschäftsideen umzusetzen.
Richard Tynan, Mitgründer von TradeIX, einer offenen Plattform für internationalen Zahlungsverkehr, stellte das Marco Polo Konsortium vor, ein auf der Blockchain-Technologie basierendes Handelsfinanzierungsnetzwerk zwischen namhaften internationalen Finanzinstituten.
Den Abschluss machte Henri de Jong vom Start-up Quantoz Blockchain Technology und zeigte, wie mithilfe der Blockchain-Technologie im Internet der Dinge Mikrotransaktionen abgewickelt werden können, sodass etwa ein Auto in der Lage ist, den Parkplatz und seine Tankrechnung selbst zu bezahlen.