Ein dezentralisiertes Einwilligungsmanagementsystem, um COVID-19-assoziierte Daten für Forschung und Entwicklung verfügbar zu machen

Die Komponenten ermöglichen eine Umgebung, die den Datenspender*innen Sicherheit und Vertrauen in Bezug auf den Schutz ihrer persönlichen Daten bietet und gleichzeitig Anreize der Lösung für die Benutzer*innen schafft, indem sie von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren und so ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden verbessern. Darüber hinaus stellt die Lösung potenziell relevante medizinische und andere Daten für akademische und industrielle Forscher*innen zur Verfügung, um zu den Forschungs- und Entwicklungsbemühungen zur Bekämpfung von COVID-19 beizutragen.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie teilte die Verwaltung in Berlin mit, dass die ISPIM-Innovationskonferenz im Juni 2020 nicht in wie üblich als Live-Event in stattfinden kann. Die Veranstalter*innen haben daraufhin entschieden, die Veranstaltung als virtuellen ISPIM-Innovationskonferenz 2020 durchzuführen.

Franz M. J. Pfister (unten rechts) bei seinem Vortrag im Rahmen der ISPIM 2020

Während es sowohl für den Anbieter der Infrastruktur als auch für die Datenempfänger*innen (und sogar für die Patient*innen durch die Integration eines monetären Anreizsystems in den Zustimmungsmechanismus) durchaus positive Geschäftsmodelle gibt, wollen wir uns mit diesem Beitrag auf die makroökonomische Perspektive im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie konzentrieren.

Die im April 2020 aktualisierte Studie des IFO-Instituts, die die volkswirtschaftlichen Kosten des Corona-Shutdowns in Deutschland analysiert, errechnet eine Reduktion des Wirtschaftswachstums bei einem 3-monatigen Shutdown mit 118 – 243 Milliarden Euro pro Monat. Für jeden Monat, in dem der Shutdown verlängert wird, werden zusätzliche Kosten in Höhe von 100 – 233 Milliarden Euro geschätzt (Dorn et al., 2020). Berücksichtigt man die überzähligen Todesfälle von Menschen, die nach dem Ende der Pandemie potenziell zur Wirtschaft beitragen (11.324 überzählige Todesfälle in der Gruppe der 15–64-Jährigen in der EU in der Kalenderwoche 16, 2020 – vermutlich hauptsächlich verursacht durch COVID-19), steigt der langfristige wirtschaftliche Schaden noch weiter an (EUROMOMO, 2020). Während kaum ein Zweifel daran besteht, dass App-Lösungen die Rückverfolgbarkeit von Infektionswegen unterstützen können, unterstreicht die öffentliche Debatte über Datensicherheit und Datenschutz in Europa und Deutschland insbesondere die Bedeutung der Behandlung des Einwilligungsmanagements in einem transparenten technischen Lösungsansatz. Im Anschluss daran ermöglicht die beschriebene Architektur einen positiven Business Case, indem sie die offensichtlichen Haupthindernisse für den Einsatz in Europa anspricht – bei gleichzeitig nur geringen Kostenpositionen im Verhältnis zu ihrem potenziellen gesamtwirtschaftlichen Effekt. 

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Hans H. Jung ist seit 2012 Professor für das Lehrgebiet Marketing an der Munich Business School. Nach seiner Promotion war Jung mehrere Jahre als Manager und Berater für Premium-Automobilhersteller im In- und Ausland tätig. Seit 2011 arbeitet er als Senior Manager bei der Managementberatung UNITY AG.