Im Januar 2021 startet an der Munich Business School die Weiterbildung zum systemischen Business Coach in Kooperation mit dem Berliner Coaching Center ISCO. Michael Mors, Diplom-Wirtschaftsinformatiker und General Manager Central Europe bei box, ließ sich vor fünf Jahren an der MBS zum Business Coach ausbilden. Im Interview berichtet er über seine Erfahrungen.
Hinweis: Sie hören lieber zu anstatt zu lesen? Kein Problem, eine audiovisuelle Version des Videos ist hier zu finden.
Nathalie von Seyfried, (ehem.) Kanzlerin der Munich Business School: Lieber Michael, was war damals für dich der Auslöser, die Weiterbildung zum Business Coach an der MBS zu machen?
Michael Mors, ehem. Lehrgangsteilnehmer: Da gab es viele Gründe. Nach über 20 Jahren in der IT-Branche, davon die meiste Zeit in Führungspositionen, habe ich gemerkt, dass ich mich gerne weiterentwickeln möchte – auch vor dem Hintergrund, dass sich kulturell sehr viel verändert hat. Heutzutage ist eine Führungskraft nicht mehr unbedingt eine Respektperson wegen des Titels, sondern sie fungiert auch als Coach. Deshalb wollte ich neue Perspektiven gewinnen. Das waren die Gründe, warum ich mich umgeschaut habe, welche neuen Dinge ich machen kann im Zuge meiner persönlichen Weiterentwicklung.
Daneben macht man sich als Führungskraft immer Gedanken, wie man erfolgreich sein kann. Für mich ist klar, dass Erfolg mit dem Team steht und fällt. Um Mitarbeiter*inner zu motivieren und um sie weiterzuentwickeln ist heute mehr denn je wichtig, dass man auf die Mitarbeiter*innen eingeht. Auch vor diesem Hintergrund wollte ich diese Ausbildung machen, um besser auf Menschen eingehen zu können.
Zu guter Letzt hatte ich mir überlegt, wie ich mir auch langfristig ein zweites Standbein aufbauen kann, indem ich meine Berufserfahrung und meine Leadership-Erfahrung mit einer weiteren Komponente verbinde, um mich im fortgeschrittenen Alter eventuell auch selbstständig machen zu können. Damit könnte ich andere an meiner Erfahrung und meiner Methodik partizipieren lassen.
Nathalie von Seyfried: Vor dem Hintergrund, dass Coaching ein Prozess ist und man sich auch viel mit sich selbst auseinandersetzt: Hat die Weiterbildung deinen Erwartungen entsprochen? Und gab es Momente, mit denen du gar nicht gerechnet hättest?
Michael Mors: Zunächst bin ich sehr methodisch herangegangen und habe mir genau überlegt, ob die Ausbildung zu mir passt oder ob ich eher eine weitere Leadership-Weiterbildung machen sollte. Insofern habe ich mich schon intensiv mit dem Thema beschäftigt. Wenn ich das Jahr der Weiterbildung Revue passieren lasse, würde ich sagen, dass ich eher positiv überrascht war, weil der Weg für mich das Ziel war. Ich fand das Team sehr interessant sowie auch die verschiedenen Themen, die diskutiert und gelehrt wurden. Die Themen waren stärker auf den Mensch ausgerichtet, als ich es anfangs erwartet hätte. Wie gehe ich beispielsweise auf das Individuum ein? Wie kann ich die verschiedenen Facetten, die am Ende zu einer Persönlichkeit, einer Entscheidung oder einem Verhalten führen, besser nachvollziehen? Insgesamt war es eine extrem interessante und positive Erfahrung, die ich gemacht habe.
Nathalie von Seyfried: Wie macht sich die Weiterbildung in deinem beruflichen Leben bemerkbar? Würdest du sagen, dass du Dinge anders machst als vorher?
Michael Mors: Bei mir entwickelte sich tatsächlich eine hybride Lösung. Insoweit hybrid, als dass ich das Thema Coaching sowohl bei mir in der Firma sehr intensiv einsetze als auch außerhalb dessen. Ich arbeite bei dem digitalen Unternehmen box und leite die Region Zentraleuropa, habe also ein recht großes Team, verstreut über Deutschland, Österreich und die Schweiz. Dort kann ich vieles von dem, was in der Ausbildung gelernt habe gut einsetzen kann und ich lege seit der Coaching-Ausbildung deutlich mehr Fokus auf das Individuum. Das heißt, besser zu verstehen, was die Motivatoren für das Individuum sind, warum die Person tickt, wie sie tickt, und was man methodisch innerhalb der Facetten der jeweiligen Person tun kann, damit sie motivierter wird, sich besser weiterentwickelt oder mit Problemen besser umgehen kann. Im Job hilft mir diese Haltung also extrem, die Mitarbeiter*innen im Einzelnen zu coachen.
Parallel dazu coache ich immer wieder Führungskräfte, die an einer Weichenstellung im Leben stehen, sei es, dass sie einen neuen Job suchen oder sich in eine andere Richtung verändern. Da habe ich in den letzten Jahren sehr erfolgreich einige Personen gecoacht und am Ende waren sie dann erfolgreich, da sie die Dinge, über die sie intensiv nachgedacht haben, auch tatsächlich umgesetzt haben.
Eine positive Überraschung im Rahmen der Weiterbildung war, dass ich mehr über mich selbst erfahren habe, aber auch, wie ich bei meinem Gegenüber Themen ansprechen kann, die man sonst als Führungskraft nicht anspricht. Das Schwierige ist ja gerade, dass man auf der einen Seite Vorgesetzte*r ist und auf der anderen Seite gleichzeitig aber auch Coach sein soll. Da die Gratwanderung zu schaffen, ist gar nicht so einfach und im täglichen Umgang damit hat mir die Weiterbildung extrem geholfen. Nicht nur beruflich, sondern auch privat gehe ich mit einigen Themen umsichtiger um als zuvor.
Nathalie von Seyfried: Wann sollte man dem Gedanken nachgehen, eine Business Coach Ausbildung zu machen?
Michael Mors: Im Nachhinein betrachtet wäre die Ausbildung zu jedem Zeitpunkt gut gewesen. Ich habe die Ausbildung erst mit 50 gemacht, ich finde jedoch, dass man sie auch deutlich früher machen kann. Vor allem um nicht nur eine fachliche Leadership-Ausbildung zu absolvieren, sondern auch stärker in das Thema der Person einzusteigen. Je früher man einsteigt, desto besser, wobei man meines Erachtens schon etwas Berufserfahrung gesammelt haben sollte, um auf einem gewissen Erfahrungsschatz aufzubauen und vergleichen zu können, was man früher anders gemacht hat und wo noch Verbesserungspotenzial besteht.
Darüber hinaus macht man sich natürlich noch Gedanken, wo man die Ausbildung am besten macht. Die Munich Business School war damals für mich die richtige Wahl, da sie über die in Deutschland benötigten Zertifikate verfügte wie beispielsweise den Deutschen Bundesverband Coaching (DBVC). Die Zertifikate waren mir wichtig, da sie in Deutschland eine Voraussetzung sind, wenn man sich im Anschluss selbstständig machen möchte. Außerdem hatte der Hochschulcharakter der MBS für mich einen gewissen Charme, da ich wusste, dass dadurch ein gewisser Anspruch dahinter steht, was sich schlussendlich auch bestätigt hat.
An sich macht eine solche Ausbildung immer Sinn. Egal, ob man es für sich als Weiterentwicklung, als Mitarbeiter*in, als Führungskraft oder als Weg zur Selbstständigkeit nutzt. Wenn man im Leben einen bestimmten Meilenstein erreicht hat oder sich Gedanken über die nächsten Schritte für die Karriere oder generell im Leben macht, ist es ein guter Zeitpunkt, die Weiterbildung zum Business Coach in Betracht zu ziehen.
Neugierig geworden? Dann finden Sie auf unserer Website alle Informationen zur Weiterbildung zum systemischen Business Coach.