Die Partner des Programms „Young Entrepreneurs Succeed“ (YES!), das durch Zuschüsse des EWR und Norwegens finanziert wird, trafen sich am 5. und 6. März 2020 im Rahmen der von Microfinanza Srl organisierten Konferenz „NEETs in Sicily, strugples to access to labour market: objective and personal barriers“ in Siracusa, Italien.
Am ersten Tag konzentrierte sich die Konferenz auf die strukturellen, kulturellen und finanziellen Barrieren, die junge Menschen daran hindern, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und ihren beruflichen Weg zu finden oder zu gestalten. Einer der Redner war Gian Luca Bombarda, Leiter des auf Wissenstransfer und Kapazitätsaufbau spezialisierten Unternehmens und Beratungsdienstleisters JCP Srl, der über Videokonferenz teilnahm. Aufgrund des italienischen Regierungserlasses zur Bewältigung des Coronavirus wurde die Konferenz in einer geschlossenen Sitzung abgehalten und live auf YouTube übertragen. Giulia Parola, Vertreterin der Munich Business School im YES!-Programm, sprach über die Bedeutung der Messung des Mentalitätswandel im NEETs-Sektor.
Wie aus der Forschung hervorgeht, weist Italien eine der höchsten NEETs-Raten in Europa auf: 2018 gab es mehr als 2 Millionen NEETs, was konkret bedeutet, dass 23,4% der jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren weder erwerbstätig noch in Aus- und Weiterbildung waren. Der europäische Durchschnitt lag 2018 bei 12%.
Sizilien ist gleichzeitig die Region mit dem höchsten Anteil an NEETs, mit einer Quote von 38,6% der Bevölkerung. Aus diesem Grund entschied sich Microfinanza, ihre Interventionen und Maßnahmen auf diesen Teil des Landes zu konzentrieren,
Die Teilnehmenden hatten darüber hinaus die Möglichkeit, an zwei Roundtables teilzunehmen, bei denen verschiedene Themen behandelt wurden: Zum einen die Auswirkungen der informellen Arbeit bei der Ansprache und Einbeziehung von NEETs in Projekte wie das YES!-Projekt, in Verbindung mit der Wichtigkeit, verschiedene Wege zur Bekämpfung der Ausnutzung der Schattenwirtschaft zu erwägen; zum anderen die Bedeutung von Vertrauen bei der Konzeption von Programmen und Projekten, die sich auf junge und benachteiligte Menschen konzentrieren.
Am Freitag, dem 6. März, fand ein interner Workshop statt, bei dem die Partner des Programms gemeinsam an neuen Fähigkeiten arbeiten konnten, um junge Menschen auf eine Zukunft vorzubereiten, die von Unbeständigkeit, Unsicherheit und Komplexität bestimmt ist.
Wie bereits erwähnt, konzentrierte sich die Veranstaltung auf die Besonderheiten des sizilianischen Raums und Arbeitsmarktes sowie auf die bewährten lokalen Methoden aller Partner, die Teil des Young Entrepreneurs Succeed-Programms sind.
Über die EWR- und Norwegen-Zuschüsse
Die EWR- und Norwegenzuschüsse repräsentieren den Beitrag Islands, Liechtensteins und Norwegens zur Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten bei gleichzeitiger Stärkung der bilateralen Beziehungen von 15 EU-Ländern in Mittel- und Südeuropa sowie im Baltikum.
Für den Zeitraum von 2014 bis 2021 beläuft sich der Gesamtbeitrag auf 2,8 Milliarden Euro (EWR-Zuschüsse 1,5 Milliarden Euro und Norwegen-Zuschüsse 1,3 Milliarden Euro).
Nach dem EWR-Abkommen sind Island, Liechtenstein und Norwegen Teil des europäischen Binnenmarktes. Im EWR-Abkommen ist das gemeinsame Ziel der Zusammenarbeit zur Verringerung der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten festgelegt.