Gefragt nach wichtigen Entwicklungen im Umfeld von Community Management, ergab sich ein vielschichtiges Bild. Vanessa Paech von den Australian Community Managers gab zu bedenken, dass es um nichts weniger als „die Gesundheit des Internets“ ginge. Gemeint sind damit zum Beispiel Debattenkultur und Hate Speech, die mittlerweile als prominente Probleme der Online-Kultur diskutiert werden. Teilautomatisierte Moderation – auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz – werde hier zukünftig wichtiger. Darüber hinaus beobachten die Expert*innen eine Spezialisierung von Community-Aktivitäten, etwa beim Einsatz interner Communitys. Nicht zuletzt geht es aber auch um die Ausbildung neuer Fähigkeiten und eines neuen Mindsets für netzwerkbasiertes Arbeiten von Mitarbeiter*innen. Kurzum: Es gibt viel zu tun für Praktiker*innen und Forscher*innen dieser Disziplin.
Übrigens sind Community Manager*innen nicht unbedingt die besseren Community-Mitglieder. Aufgrund ihres Hintergrunds und ihrer Expertise könnte man das ja durchaus meinen. Hier kommt ein bestimmtes „Nein“ von Kirsten Wagenaar. „Es ist eine Illusion, dass Community Manager*innen online aktiver sind als andere“. Die anderen Expert*innen stimmen zu: Communitys von Community Professionals funktionieren ebenso wie andere Communitys – auch hier braucht es gute Kommunikation, viele Meetings und Moderation.
„Das Panel war eine wunderbare Gelegenheit, mit diesen interessanten Persönlichkeiten in Austausch zu treten und die Ansätze der verschiedenen Community-Organisationen besser zu verstehen“, resümiert MBS-Professor, Dr. David Wagner, der auch den Forschungsausschuss des Bundesverband Community Management (BVCM) leitet.
Im Konferenzbeitrag unten finden Sie detaillierte Profile der Expert*innen sowie eine Auswahl von deren Veröffentlichungen zum Thema. Der Tagungsband der gesamten GeNeMe-Konferenz wird zeitnah unter diesem Link zu finden sein.