Die Klausurenphase gehört zum Studium genauso dazu wie Vorlesungen, neue Erfahrungen und ein ausgeprägtes Studierendenleben. Im Blogartikel erfährst du alles, was du über diese Zeit im Studium wissen musst – von verschiedenen Prüfungsformaten über die Prüfungszeiten hin zu nützlichen Lerntipps, damit für dich die Klausurenphase nicht zur Horrorvorstellung wird!
Was ist eine Klausurenphase?
Die Klausurenphase ist die Zeit während deines Studiums, in der du Prüfungen ablegst. Sie findet jedes Semester statt und genießt bei Studierenden nicht gerade einen guten Ruf. Für viele Studierende bedeutet die Klausurenphase Stress und Anspannung pur, da die Klausuren viel gebündelter in einem kleinen Zeitfenster stattfinden und weniger klare Anforderungen haben als noch zu Schulzeiten.
Wann schreibt man an der Uni Klausuren?
Ein Studium an einer öffentlichen oder privaten Hochschule gliedert sich in verschiedene Semester. Wie viele Semester dein Studium dauert, ist abhängig vom jeweiligen Studiengang. Jedes Semester wiederum lässt sich in zwei verschiedene Phasen unterteilen: Die Vorlesungszeit und die vorlesungsfreie Zeit. Auch wenn in der vorlesungsfreien Zeit keine Vorlesungen stattfinden, bedeutet das nicht, dass du komplett frei hast. Denn in genau in diese Zeit fällt auch die Klausurenphase, d. h. du schreibst in der vorlesungsfreien Zeit Klausuren, die dein Wissen aus den Vorlesungen und Seminaren der Vorlesungszeit prüfen. Der häufig synonym verwendete Begriff Semesterferien ist also zum Teil etwas irreführend.
Wann Vorlesungszeit und vorlesungsfreie Zeit ist, wie lange sie jeweils dauern und ob sich die Klausuren über die ganze vorlesungsfreie Zeit erstrecken, ist abhängig von der Hochschule und dem Studiengang. Hier zwei Beispiele:
An staatlichen Hochschulen wie beispielsweise der LMU München beginnt die Vorlesungszeit des Wintersemesters Mitte Oktober und dauert bis Mitte Februar (Dauer: 14 Wochen). Die Vorlesungen des Sommersemesters starten Mitte April und enden Mitte/Ende Juli (Dauer: 15 Wochen). Dazwischen liegen jeweils die Semesterferien, in denen die Klausuren geschrieben werden. Ob die Klausuren am Anfang oder am Ende der vorlesungsfreien Zeit liegen oder sich über den gesamten Zeitraum verteilen, ergibt sich aus dem jeweiligen Studienfach und den belegten Kursen.
Private Hochschulen haben hingegen häufig andere Semesterzeiten. An der Munich Business School (MBS) beginnen die Vorlesungen des Wintersemesters – wegen der Jahreszeit auch Herbstsemester bzw. Fall Term genannt – bereits Anfang September und enden Ende November. Die Vorlesungen des Sommer- bzw. Frühlingssemesters starten dann schon Ende Januar/Anfang Februar und dauern bis Ende April. Daraus ergibt sich, dass die Vorlesungszeit rund drei Monate dauert und die vorlesungsfreie Zeit im Winter bzw. Sommer unterschiedlich lang ausfällt. Im Gegensatz zu staatlichen Hochschulen findet die Klausurenphase an der Munich Business School immer zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit statt. Dezember und Mai sind also feste Prüfungsmonate. [Hinweis: Die genannten Vorlesungs- und Prüfungszeiten beziehen sich auf die Bachelor– und Masterprogramme der MBS. Im MBA General Management finden die Vorlesungen ganzjährig mit Ausnahme einer vorlesungsfreien Zeit im August sowie der Weihnachtsferien im Dezember statt.]
Welche Prüfungsformen gibt es?
Unter einer Klausur versteht man im klassischen Sinne eine schriftliche Prüfung, die dein Wissen zu einem bestimmten Thema entweder in Form von offenen, aufsatzartigen oder geschlossenen Fragen (Multiple-Choice-Test) abfragt.
Darüber hinaus gibt es weitere Prüfungsformen, zum Beispiel:
- mündliche Prüfung: Hier wird deine Fachkompetenz im Gespräch mit dem*der Dozierenden geprüft.
- Referat: Du erarbeitest entweder allein oder in der Gruppe ein bestimmtes Thema und präsentierst es anschließend in kompakter und zugleich informativer Weise vor deinen Mitstudierenden. Referate werden häufig zur Leistungsmessung während der Vorlesungszeit genutzt.
- Projektarbeit: Bei der Projektarbeit arbeiten Studierende im Team an einer komplexen Aufgabe. Ihre erarbeiteten Lösungsansätze und Konzepte halten sie in einer Projektdokumentation fest und/oder stellen sie im Rahmen einer Projektpräsentation vor.
- Hausarbeit: Eine Hausarbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit zu einem bestimmten Thema. Die Anfertigung einer Hausarbeit erfordert Zeit, sodass Studierende meistens die gesamte vorlesungsfreie Zeit dafür nutzen können.
- E-Prüfung: Eine E-Prüfung absolvierst du online unter Zuhilfenahme computergestützter Technologie.
- Thesis (Bachelor- oder Masterarbeit): In der Abschlussarbeit stellst du noch einmal dein ganzes Wissen, das du dir während des Studiums angeeignet hast, unter Beweis. Besonderer Fokus liegt auf dem Umgang mit Quellen, wissenschaftlichem Arbeiten, der Verdichtung von Informationen sowie der Erarbeitung eigener Konzepte.
- (Abschluss-)Kolloquium: Ein Kolloquium ist ein wissenschaftlich basiertes Gespräch zwischen dir und einer Lehrperson ohne feste Form. Häufig begleitet es etwa das Schreiben der Abschlussarbeit, indem du deine Forschungsfragen und -ergebnisse vor deinen Betreuer*innen verteidigst.
Allen Prüfungsformen gemein ist, dass sie innerhalb eines vorher festgelegten Zeitrahmens absolviert werden müssen. Die Dauer einer Prüfung ist abhängig von der jeweiligen Prüfungsform und dem Kursinhalt. So sind mündliche Prüfungen in der Regel kürzer als schriftliche Prüfungen. Klassische Klausuren dauern im Durchschnitt 60 bis 90 Minuten.
Wann sollte man anfangen, für eine Prüfung zu lernen?
Jetzt wo du alle Basisinformationen über den Ablauf und das Aussehen der Klausurenphase an der Universität hast, möchtest du sicher wissen, wie du dich am besten auf Prüfungen vorbereitest und vor allem wann du mit dem Lernen anfangen solltest. Allerdings lässt sich auch diese Frage nicht pauschal beantworten. Du solltest immer so früh mit dem Lernen anfangen, dass du dich am Ende gut für die Prüfung vorbereitet fühlst. Wie weit im Voraus das allerdings ist, hängt vom Umfang des Lernstoffs, deinem Verständnis des Themas, der Prüfungsform sowie der Summe an Prüfungen, die du insgesamt absolvieren musst, ab.
Der einzige Tipp, den wir dir mitgegeben können, ist: Fange lieber früher als später mit dem Lernen an! Wir kennen es alle aus anderen Situationen, dass die Zeit plötzlich viel schneller vergeht als anfangs gedacht. So ist es auch während des Semesters: Am Anfang scheint die Klausurenphase noch in weiter Ferne, aber plötzlich rast die Zeit so dahin, dass sich die Vorlesungsunterlagen stapeln und wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Stress ist also vorprogrammiert. Anstatt sich die Lerninhalte auf den letzten Drücker in den Kopf zu „prügeln“, nur um die Klausur zu bestehen (sog. Bullimielernen), ist es besser, schon während der Vorlesungszeit die Vorlesungen und Seminare nachzubereiten, Hausaufgaben zu machen und Skripte zusammenfassen. Auch wenn das natürlich einen Mehraufwand während der Vorlesungszeit bedeutet, spart es dir in der Klausurenphase letztendlich Zeit, da du bereits mit den Vorlesungs- und damit auch Prüfungsinhalten vertraut bist.
Wie lernt man am besten auf eine Klausur?
Du ahnst es bereits: Ein Universalrezept, wie du dich am besten auf eine Klausur vorbereitest, gibt es nicht. Mit den folgenden 10 Lerntipps für die Klausurenphase kannst du diese anstrengende Zeit während des Studiums aber um einiges angenehmer, produktiver und erfolgreicher gestalten:
1. Mach dir einen Lernplan.
Insbesondere wenn du mehrere Prüfungen in der Klausurenphase schreibst, solltest du dir einen Lehrplan anfertigen. Lege dir zunächst eine Übersicht an, in der du alle Klausuren sowie weitere feststehende Termine (z. B. Zahnarzttermin, Sportkurs, Geburtstagsfeier) einträgst. Anschließend geht es an die Mikroplanung. Notiere dir für jede Klausur, was du lernen musst und wie lange du dafür ungefähr brauchst. Im Anschluss kannst du den Lernstoff auf deine Übersicht aufteilen. Sei dabei aber unbedingt flexibel und plane etwas Puffer ein, solltest du einmal nicht so schnell vorankommen, wie eigentlich gedacht. Stecke dir am Morgen jeden Lerntages Tagesziele und überprüfe ihre Erreichung am Abend.
2. Etabliere eine Routine für deinen Tagesablauf während der Klausurenphase.
Feste Strukturen wie eine gleichmäßige Aufsteh- und Zubettgehzeit sparen dir viel Willenskraft und wirken sich positiv auf deinen Biorhythmus aus. Da deine Konzentrationsfähigkeit mit der Zeit abnimmt, solltest du in Lernblöcken lernen und dazwischen regelmäßig Pausen machen. Eine beliebte Methode ist die Pomodoro-Technik. Dabei teilt man die Lernzeit in 25-minütige Sessions ein, die wiederum durch fünfminütige Pausen voneinander getrennt sind. Nach etwa vier Sessions macht man eine längere Pause. Deine maximale Lernzeit sollte sieben Stunden am Tag nicht überschreiten.
3. Eliminiere Ablenkungs- und Störquellen.
Um in den Lernblöcken maximal fokussiert zu sein, empfiehlt es sich, sämtliche Ablenkungsquellen zu entfernen. Schalte also dein Handy in den Flugmodus oder lege es sogar in einen anderen Raum und nutze Noise-Cancelling-Kopfhörer, um nicht von Umgebungsgeräuschen gestört zu werden.
4. Sorge für eine angenehme Lernatmosphäre.
Um deine Produktivität zu steigern, solltest an einem Ort lernen, an dem du dich wohlfühlst. Ob das nun die Bibliothek, ein gebuchter Lernraum mit deinen Kommiliton*innen oder der Schreibtisch zuhause ist, ist abhängig von deinen persönlichen Präferenzen. In jedem Fall sollte dein Arbeitsplatz aufgeräumt und hell sein. Unordnung sorgt auch für Unordnung in deinem Kopf und lenkt dich schnell ab. Am besten hast du nur die Sachen an deinem Arbeitsplatz liegen, die du zum Lernen brauchst.
5. Ernähre dich richtig.
In Stresssituationen kommt die (gesunde) Essensaufnahme oft zu kurz. „Ein kleiner Snack und eine Fertigpizza am Abend muss reichen, für mehr ist keine Zeit.“, denken wir. Dabei sollten wir die Rolle des richtigen Essens während der Prüfungszeit nicht unterschätzen. Denn wenn wir lernen, benötigen wir viel Energie. Energie, die wir unserem Körper bzw. unserem Gehirn durch Nahrung zuführen müssen. Es gibt zwar kein „Super Food“, das auf magische Weise deine Noten verbessern wird, dafür aber sog. „Brain Food“, das deine Konzentrations- und Leistungsfähigkeit fördert. Vollkornprodukte, Kartoffeln, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren wie sie etwa in Lachs, Walnüssen, Spinat oder Tofu enthalten sind, habe einen positiven Effekt. Neben fester Nahrung ist außerdem ausreichend Flüssigkeitszufuhr wichtig, um das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen.
6. Kenne deinen Lerntyp und wende entsprechende Lernmethoden an.
Menschen lernen auf unterschiedliche Weise. Vester hat in den 70er Jahren vier Lerntypen identifiziert:
- visueller Lerntyp: Als visueller Lerntyp kannst du am besten lernen, indem du dir Dinge bspw. durch Grafiken veranschaulichst.
- auditiver Lerntyp: Als auditiver Lerntyp lernst du am besten, wenn du den Lernstoff hörst.
- haptischer bzw. motorischer Lerntyp: Als haptischer Lerntyp möchtest du den Lernstoff aktiv bereifen. Bewegung hilft dir beim Lernen.
- kommunikativer bzw. intellektueller Lerntyp: Als kommunikativer Lerntyp lernst du am besten in einer Gruppe, mit der du dich kritisch über den Lernstoff austauschst.
In der Regel gehört eine Person zu mehreren Lerntypen. Häufig ist es gerade die Abwechslung und das Einbeziehen verschiedener Sinne, die das Lernen erfolgreich machen. Zum Beginn des Studiums ist es ratsam, verschiedene Lerntechniken auszuprobieren, um herauszufinden, welcher Lerntyp du bist. Das kann dir beim Lernen viel Zeit sparen. Weißt du beispielsweise, dass du ein auditiver Lerntyp bist, kannst du dir den Lernstoff vorsprechen oder dich vielleicht sogar aufnehmen. Das Lernen mit Karteikarten eignet sich gleich für mehrere Lerntypen. Visuelle Lerntypen können die Karten für Zusammenfassungen und Mindmaps nutzen, wohingegen haptische Lerntypen die Karteikarten jeweils unterschiedlichen Gegenständen im Raum zuordnen und diese beim Lernen ablaufen (Loci-Methode).
Neben den Lernmethoden hilft es auch herauszufinden, wann deine produktive Phasen am Tag sind: Lernst du lieber morgens, nachmittags oder sogar spätabends?
7. Halte eine gesunde Balance zwischen Uni und Freizeit.
Wie oben schon erwähnt, ist es wichtig, während des Lernens regelmäßig Pausen zu machen, damit dein Gehirn die aufgenommenen Informationen verarbeiten kann. In den kürzeren Pausen zwischen den Lernblöcken, kannst du aufstehen, aus dem Fenster schauen, eine kurze Mediation machen oder Musik hören. Aber auch längere Erholungsphasen gehören dazu. Niemand kann 12 Stunden am Tag lernen. Plane jeden Tag mindestens eine Sache in deine Routine ein, die dir Spaß macht und bei der du den Kopf freibekommst. Als Entlastung für dein Gehirn empfehlen sich besonders körperliche Aktivitäten wie ein Spaziergang oder eine Sporteinheit.
8. Trau dich, Fragen zu stellen, und vernetzte dich mit Studienkolleg*innen.
Du stößt während der Klausurenphase auf etwas, was du absolut nicht verstehst? Im besten Fall hättest du das natürlich schon während der Vorlesungszeit geklärt (denn auch da gilt der Fragetipp), aber auch jetzt ist es nicht zu spät. Deine Mitstudierenden sind eine ebenso gute Anlaufstelle bei Fragen wie dein*e Professor*in. Das Bilden von Lerngruppen hat noch weitere Vorteile: Indem ihr euch zu festen Terminen verabredet, schafft ihr Verbindlichkeit und könnt euch nicht vom Lernen drücken. Außerdem könnt ihr euch gegenseitig motivieren, die Angst nehmen und abfragen. Insbesondere für Erstsemester kann es auch hilfreich sein, den Kontakt zu Studierenden aus höheren Semestern zu suchen, die ihre Erfahrungen und konkrete Tipps teilen.
9. Setze dir motivierende und realistische Ziele.
Gerade wenn du viele Klausuren schreibst, kann es passieren, dass dir die Motivation im Laufe der Klausurenphase abhandenkommt. Um dich weiter zu pushen, es ist sinnvoll, dir deine Ziele vor Augen zu führen. Insbesondere längerfristige Ziele wie beispielsweise ein guter Studienabschluss, um deinen Traumberuf ein Stück näher zu kommen, wirken besonders motivierend. Deine Ziele kannst du beispielsweise auf einem Plakat visualisieren. Hänge es in der Nähe von deinem Schreibtisch auf, damit du immer weißt, wofür du dir die Paukerei in der Klausurenphase antust. Achte darauf, dass du deine Ziele erreichbar sind. Schreibst du in einem Semester zum Beispiel acht Klausuren, ist es aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit eher unwahrscheinlich, dass du alle mit der Bestnote 1,0 abschließen kannst. Behalte immer im Hinterkopf: Enttäuschte Erwartungen demotivieren und sorgen für eine negative Grundstimmung, wohingegen dich erfüllte Erwartungen beflügeln und selbstbewusster machen. Auch kleine Belohnungen, beispielsweise nach jeder Klausur, können die Motivation hochhalten.
10. Schlafe ausreichend.
Zu guter Letzt solltest du während der Klausurenphase genügend schlafen. Das mag auf den ersten Blick für dich vielleicht paradox klingen, schließlich brauchst du die Zeit doch fürs Lernen. Mit dem Schlaf verhält es sich wie mit den Pausen. Dein Gehirn benötigt ausreichend Schlaf, um sich zu regenerieren und die gelernten Inhalte zu verarbeiten. Wenn du denkst, dass dein Gehirn während des Schlafens untätig ist, irrst du dich. Tatsächlich sind die Netzwerkaktivitäten des Gehirns auch im Schlaf aktiv und nur wenn du genug schläfst, kannst du dir neue Dinge auch behalten. Startest du unausgeschlafen in einen Lern- oder gar Klausurtag, wirst du lang nicht so gute Ergebnisse erzielen, wie wenn du zwei Stunden früher ins Bett gegangen wärst.
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