Über die Bedeutung des Internationalen Frauentags … und warum er für mich wichtig ist

A group of women gesturing the "Break the Bias" pose for International Women's Day 2022

Laut der Website zum Internationalen Frauentag (2022) ist dieser Tag „ein weltweiter Tag, an dem die sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Errungenschaften von Frauen gefeiert werden. Der Tag ist auch ein Aufruf zum Handeln, um die Gleichstellung der Geschlechter zu beschleunigen.“ Für mich lässt sich der Internationale Frauentag in einem Wort zusammenfassen: Mut.

Frauen haben über viele Jahre hinweg zu Recht hart dafür gekämpft, Männern gleichgestellt zu werden oder einen wertvollen Beitrag in der Welt zu leisten. Es gibt zahlreiche Geschichten über die Erfolge und die bemerkenswerten Leistungen von Frauen. Ich empfehle allen, sich die Good Night Stories for Rebel Girls (sowie die gesamte Sammlung) anzusehen, die für uns ein echter Familienhit und eine tolle Lernerfahrung waren. Die Bücher sind voller großer Triumphe – und die Reihe deckt auch Minderheiten und Männer ab. Obwohl ich zwei Töchter habe, haben wir auch die Rebel Boys-Bücher – wer sagt denn, dass Mädchen nicht alles tun können, was Jungs können…

Es gibt aber auch persönliche Geschichten von Triumphen – die zwar nicht so bemerkenswert sind wie die in den Erzählungen – , weswegen ich sage, dass es beim Fest um Mut geht. Ich erinnere mich an viele Familiengespräche darüber, dass meine Großmutter zu Hause bleiben und sich um ihre Eltern kümmern musste, da sie die Letztgeborene war. Vielleicht kennen einige die Situation aus ihrer Familie? Es gehörte viel Mut dazu, aufzustehen und zu sagen, dass das nicht richtig war, und ihren eigenen Weg zu gehen. Oder der Mut meiner Mutter, sich hinzustellen und zu sagen, dass sie an der Universität studieren wollte. Meine Großeltern sahen keine Notwendigkeit, sie zu unterstützen, weil eine Frau ihrer Meinung nach zu Hause bleiben und sich um die Familie und das Haus kümmern sollte (Letztendlich studierte sie an der Universität, während sie eine Familie aufzog, und belegte von Männern dominierte IT-Kurse). Die Geschichten über den Mut meiner Frau hebe ich mir lieber für ein andermal auf, da es sonst ein langer Tag werden könnte.

Im Jahr 1903 wurde Frauen das Studium in Deutschland erlaubt. Im Jahr 2020 waren 52,5 % der Erstsemester an deutschen Hochschulen weiblich, das sind mehr als die 50,7 % der weiblichen Bevölkerung (statista.com, 2022). Schauen Sie sich an der MBS um – ich sehe viel Mut. Schauen Sie sich an, wie viele Studentinnen und Professorinnen wir haben – hervorragend. Es ist großartig, einen so hohen Frauenanteil zu sehen, denn ich weiß, dass es viel Mut braucht, um in Unternehmen erfolgreich zu sein, in denen die „weiße Männerdominanz“ sehr verbreitet ist. Das Leben hat mir gezeigt, dass Frauen überdurchschnittlich hart arbeiten müssen, um in Führungspositionen, höhere Managementpositionen und Professuren zu gelangen und dort erfolgreich zu sein. Und die kontinuierliche Förderung von Frauen, Minderheiten und anderen oft übersehenen Personen ist großartig, da sie die Lernerfahrung und den Lernerfolg für alle verbessert.

Wenn ich an die Führungskräfte/Arbeitgeber zurückdenke, die mein Leben beeinflusst haben, waren die meisten von ihnen weiblich. In Verbindung mit dem Mut weiblicher Familienmitglieder ist es für mich wichtig, den Internationalen Frauentag zu feiern. Darüber hinaus werden an diesem Tag auch Minderheiten, Vielfalt und der Mut aller gefeiert, für das Richtige in der Welt einzutreten, einen Beitrag zu leisten, einen positiven Einfluss auszuüben, andere zu motivieren sowie die Erfahrungen und die Weltsicht anderer zu verändern.

Ich habe einmal gelesen, dass der Unterschied zwischen beruflichem Erfolg und Scheitern darin besteht, dass jemand eine Chance für dich ergreift. Ist es nicht das, was wir alle wollen, eine Chance? Das Thema des diesjährigen Internationalen Frauentags lautet „Break the Bias“ – also etwa „Voreingenommenheit aufbrechen“ -, und um das zu erreichen, müssen wir aktiv werden. Wem haben Sie schon einmal eine Chance gegeben? Vielleicht jemandem, der*die nicht so ist wie Sie? Und haben Sie bereits jemanden Unterstützung angeboten, um ihm*ihr zum Erfolg zu verhelfen? Ihre Unterstützung können Sie am Internationalen Frauentag auch mit den Farben Lila, Grün und Weiß zum Ausdruck bringen.

PS: Ich freue mich darauf, mich weiterhin für andere einsetzen und ihnen eine Chance geben – lassen Sie uns gemeinsam anderen dabei helfen, etwas zu verändern und die Themen Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion zu fördern.

Quellen:

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Christopher Weilage Portrait
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Christopher Weilage, Professor für Betriebswirtschaft und Business Communication, beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Themen International Business und Kommunikation. Weilage absolvierte seinen MBA International Business an der Moore School of Business der University of South Carolina, USA und anschließend den IMBA International Business an der Helsinki School of Economics and Business in Finnland. Am Lehrstuhl für Deutsch als Fremdsprache der LMU München promovierte der gebürtige US-Amerikaner zum Thema E-Learning.