Nachhaltigkeit und Innovation gehen Hand in Hand – insbesondere bei der Entwicklung von Materialien, die nicht nur eine hervorragende Leistung erbringen, sondern auch zur Reduzierung der CO₂-Emissionen beitragen. In einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung, die von Professor Heiko Seif von der Munich Business School zusammen mit Thomas Brück und Daniel Garbe (beide Technische Universität München) sowie Florian Melcher (Elysium Industries GmbH) verfasst wurde, wird ein spannender Durchbruch in der nachhaltigen Materialwissenschaft vorgestellt.
Die in „Orthopädie Technik“ veröffentlichte Studie untersucht die Entwicklung von algenbasierten Kohlefaserverbundwerkstoffen – einem Hochleistungsmaterial für Prothesen und Orthesen. Kohlefaserverbundwerkstoffe sind zwar traditionell stabil und leicht, ihre Herstellung ist jedoch sehr energieintensiv und mit erheblichen CO₂-Emissionen verbunden. Diese Studie zeigt jedoch, wie die „GreenCarbon“-Technologieplattform an der Technischen Universität München die Herstellung von Kohlefaserverbundwerkstoffen aus Algenöl ermöglicht. Das Ergebnis? Ein CO₂-speicherndes Material mit gleichwertigen mechanischen Eigenschaften wie herkömmliche, erdölbasierte Kohlefasern – und ebnet damit den Weg für eine nachhaltigere Zukunft in der Medizintechnik.
Ein wichtiger Meilenstein dieser Forschung ist die Entwicklung einer Sprunggelenk-Fuß-Orthese, die alle Funktionstests erfolgreich bestanden hat. Dies ist ein entscheidender Schritt zur Integration biobasierter Kohlefaserverbundwerkstoffe in die Orthesenindustrie und, im weiteren Sinne, in eine zirkuläre Bioökonomie.
Es ist großartig zu sehen, dass unsere Fakultät zu innovativer, interdisziplinärer Forschung beiträgt, die mit unserem Engagement für Nachhaltigkeit, Innovation und Praxisrelevanz übereinstimmt.
- Brück, T., Garbe, D., Melcher, F., & Seif, H. (2025). Algen-basierte Carbonfaserkomposite – ein neuer CO₂-speichernder Werkstoff für die Orthopädietechnik. Orthopädie Technik, 76(2), 2-7.
