Am 29. Mai 2020 fand die erste virtuelle MBS Doctoral Conference statt, während der insgesamt fünf Studierende im Promotionsprogramm Doctor of Business Administrration der MBS ihre Forschungsprojekte vorstellten. Zu Beginn der Konferenz betonte MBS Professor und Forschungsdekan Dr. Heiko Seif den Mehrwert dieses von der Sheffield Hallam University bekannten Formats: Im gemeinsamen Austausch mit anderen Doktoranden, Professorinnen und Professoren könnten die Präsentierenden wertvolles Feedback für die weitere Ausarbeitung ihres Forschungsvorhabens gewinnen. Aus diesem Grund hatte man sich dazu entschlossen, eine solche Doctoral Conference von nun auch an der MBS durchzuführen. Da vier der fünf Doktoranden in wenigen Wochen ihre Projekte ohnehin an der Partneruniversität in Sheffield für die offizielle Zulassung zur Dissertation vorstellen müssen, war die Doctoral Conference zudem eine gute Übung. Die präsentierten Projekte waren so vielfältig wie die Kandidatinnen und Kandidaten selbst und deckten verschiedenste Themenbereiche ab.
Jonathan Allot, der selbst auch als Freiberufler tätig ist, setzt sich in seinem Forschungsprojekt mit der Arbeitsidentität von Fachkräften in der Gig Economy auseinander. Dahingegen nimmt Doktorant Kai Henke das viel erforschte Thema der Verhandlungen genauer in den Blick. Da interessanterweise viele Menschen dem Irrglauben unterlägen, dass es bei Verhandlungen immer einen Gewinner und einen Verlierer geben müsse, beschäftige er sich mit einem Vergleich der gängigen Strategien, um in einer Verhandlung ein Win-Win-Ergebnis zu erreichen, erläutert Kai Henke sein Forschungsinteresse. Judith Widauer wiederum forscht zum Thema Talent Management und möchte untersuchen, was Talentmanagement für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmen bedeutet und welche Rolle es für deren Indentitätskonstruktion spielt. Sie erläuert: „Mein Forschungsprojekt fokussiert sich auf Inklusivität und Vielfalt und hinterfragt bestimmte Wahrheiten rund um den elitären Ansatz im Talent Management. Ich habe mich aus persönlichem Interesse für dieses Thema entschieden und glaube, dass die Forschung Einblicke in die Wahrnehmung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährt und Diskussionen über vielfältige Talentfragen anregen kann.“ Die zwei weiteren vorgestellten Forschungsvorhaben gehen wieder in andere Richtungen und decken weitere Themengebiete ab: Stefanie Trinkwalder beschäftigt sich mit intelligenten Industrien und erforscht, welche Auswirkungen cyber-physikalische Produktionssysteme auf organisatorische Veränderungen haben, während sich Patrick Lukasiak der Frage nachgeht, welche Bedeutung agiles Managements für die Leistungsfähigkeit von Start-ups hat.
Neben der Vorstellung der Forschungsprojekte berichtete Chris Chamberlain, der erste erfolgreiche DBA-Alumnus der MBS, in einer Keynote von seinen Erfahrungen bei der Verteidigung der Doktorarbeit. Er beschrieb den Weg zur erfolgreichen Promotion und gerade auch den letzten Schritt der Verteidigung als eine Achterbahnfahrt der Gefühle und riet allen Doktoranden, das Angebot einer Schein-Verteidigung mit den Betreuern wahrzunehmen, da es eine sehr gute Vorbereitung auf die eigentliche Verteidigung sei. Darüber hinaus stellte Prof. Dr. Heiko aktuelle Forschungsthemen und -aktivitäten der MBS auf der neuen Website vor und motivierte die DBA-Kandidatinnen und -Kandidaten, diesen Prozess durch Publikationen in Fachzeitschriften und die Teilnahme an Konferenzen aktiv mitzugestalten.
Die erste MBS Doctoral Conference fand großen Anklang und es wurde rege diskutiert. Prof. Dr. Heiko Seif zeigte sich am Ende zufrieden: „Im Vergleich zu meinen bisherigen Doctoral Conferences an der Sheffield Hallam University müssen wir uns keineswegs verstecken und ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe 2021, die dann hoffentlich zumindest in Teilen in Präsenz an der MBS stattfinden kann!“