Am vergangenen Dienstag durfte die Munich Business School Gregor Gimmy, Gründer und Geschäftsführer von 27pilots, zu einem Gastvortrag willkommen heißen. Studierende des Programms Master Innovation and Entrepreneurships erhielten spannende Insights zum Thema „How can Companies benefit strategically from Startups?“ und erfuhren alles über das Venture Client Modell, das Gregor 2014 bei BMW entwickelte. Er berichtete zudem über die erste Venture Client Einheit, die BMW Startup Garage, die er in 2015 mit seinem Kollegen Matthias Meyer aufbaute. Aufgrund des Erfolges der BMW Startup Garage gründete er 2018 mit Matthias Meyer, Carolina Alex und Max Marquart 27pilots. Das Ziel der Gründer: weiteren Firmen zu helfen, Venture Client Units aufzubauen und zu betreiben.
Mit Startups Wettbewerbsvorteile erzielen
Nachdem Gregor Gimmy drei Jahre in der BMW Innovationsstrategie tätig war, sah er sich folgender Herausforderung gegenüber: Wie kann man schneller, kostengünstiger und risikoärmer von viel mehr Top-Startups profitieren, als dies durch traditionelle Corporate Venturing Vehicles wie z.B. Corporate Venture Capital oder Acceleratoren möglich ist? Denn Startups verfügen über einzigartiges und geschütztes geistiges Eigentum, um komplexe Probleme schnell zu lösen. Sie setzen Milliarden von Risikokapital ein, um ihre Ideen in Top-Produkte umzuwandeln, welche die Herausforderungen großer Unternehmen bestmöglich begegnen. Unternehmen, die es schaffen die besten Startups richtig zu nutzen, erzielen beträchtliche Wettbewerbsvorteile. Die Lösung: Das Venture Client Modell.
Venture Client Modell: Von Top-Startups profitieren
Wie funktioniert das Venture Client Modell, und wie unterscheidet es sich von CVC und Acceleratoren? Das wesentliche Merkmal ist, dass das Unternehmen nicht Investor, sondern Kunde des Startups wird. Als Venture Client kauft es das Produkt, nicht die Aktien des Startups. Elementar dabei ist, dass das Produkt sofort von den Unternehmensmitarbeiterinnen und -mitarbeitern in einem realen Anwendungsfall genutzt, und nicht zusammen mit dem Startup weiterentwickelt wird. Dadurch erzielt das Unternehmen sofort strategische Vorteile, ganz ohne Verzögerung eines Investments oder eines Acceleratorprogramms. Zudem lernt das Unternehmen die neue Technologie sofort kennen und komplexe Probleme können direkt gelöst werden. Dadurch werden Kosten gespart oder Umsätze gesteigert. Nach dem ersten “Venture Client Einkauf” und der Pilotierung des Produktes kann das Unternehmen nun mit geringem Risiko entscheiden, wie es weitergehen soll: eine langfristige Partnerschaft, angepasst an die Ergebnisse, oder eine Aquisition?
Aus Millionen von Startups jedoch genau diejenigen zu finden, die Unternehmensprobleme lösen können, ist nicht einfach. Zudem ist es ein komplexes Unterfangen, die Startup-Technologie, die oft noch nicht erprobt ist, direkt anzuwenden. Deswegen braucht es ein solides Venture Client Modell, d.h. spezifische Prozesse und erprobte Ressourcen, um via Startups strategische Vorteile erzielen zu können.
Mit 27pilots eine eigene Venture Client Unit schaffen
Angespornt durch den Erfolg der BMW Startup Garage entstand 2018 27pilots. 27pilots unterstützt Unternehmen dabei, ihre eigenen Venture Client Unit zu schaffen. Inzwischen haben die Gründer Venture Client Units erfolgreich in mehreren Unternehmen aus diversen Branchen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen und Organisationsstrukturen (beispielsweise BSH, Hausgeräte, und LafargeHolcim, Zement) aufgebaut und damit bewiesen, dass das Modell für jedes Unternehmen funktionieren kann!
Moderiert wurde der Online-Gastvortrag von Studiengangsleiterin Prof. Dr. Anne Tryba. Zahlreiche Studierende nahmen via MS Teams daran teil und über die Chat-Funktion die Möglichkeit der Interaktion wahr. Wir danken Gregor Gimmy für seinen spannenden Vortrag und sind gespannt, ob sich das ein oder andere Forschungsprojekt aus dem Venture Client Modell entwickelt.
Für weitere Informationen über das Venture Client Modell ist es empfehlenswert, Venture Client Units zu besuchen. Zudem steht eine Havard Business Review Publikation zum Download zur Verfügung. Auf der Webseite von 27pilots sind weitere Publikationen zum Thema zu finden.