Das EASE-Forschungsprojekt, bei dem die Munich Business School als koordinierende Partnerin fungiert, hat es sich zum Ziel gesetzt, Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, durch Schulungs- und Mentoring-Programme im Bereich Entrepreneurship bei ihrer Regeneration und beruflichen Wiedereingliederung zu unterstützen.
Fast 30 % der Frauen weltweit sind/waren Opfer körperlicher und/oder sexueller Gewalt, was sich nicht nur essentiell auf die private Situation der Frauen, sondern auch nachhaltig auf den Arbeitsalltag, die berufliche Entwicklung und das Selbstwertgefühl auswirkt. So ist etwa eine Vielzahl von Überlebenden häuslicher Gewalt in Gelegenheits- und Teilzeitbeschäftigungen tätig und verdient deutlich weniger als Frauen, die keine derartige Gewalt erfahren haben. Diese Situation wird durch die COVID-19-Pandemie noch verschärft.
Genau hier setzt das von Erasmus+ geförderte Forschungsprojekt EASE an. EASE – das steht für Empowering Adult Survivors of domestic violence through Entrepreneurship. Ziel des Projekts ist es, ein Schulungs- und Mentoringprogramm zu entwickeln und zu implementieren, das betroffene Frauen befähigt, ihr eigenes Unternehmen zu gründen und damit neue Perspektiven für ihr privates und berufliches Umfeld zu schaffen.
Bisherige Forschung konnte zeigen, dass die Erlangung finanzieller Unabhängigkeit eine der wirksamsten Möglichkeiten für misshandelte Menschen ist, häuslicher Gewalt zu entkommen bzw. deren langfristigen Einfluss auf ihr Leben zu durchbrechen. Gründungsaktivitäten und Unternehmertum können eine wichtige Rolle bei der Erlangung dieser finanziellen Freiheit spielen und helfen gleichzeitig, das Selbstvertrauen wiederherzustellen. Aus diesem Grund hat sich das Forschungskonsortium die Entwicklung eines maßgeschneiderten Programms, das auf die spezifischen Ausbildungsbedürfnisse erwachsener Überlebender häuslicher Gewalt in den drei europäischen Ländern Tschechien, Bulgarien und Frankreich eingeht, zur Aufgabe gemacht. Es werden also ein hochwertiges Entrepreneurship-Training für Erwachsene außerhalb des akademischen Bildungssystems sowie Mentoring-Angebote entworfen.
Das Forschungskonsortium besteht aus der Munich Business School – vertreten durch Prof. Dr. Patricia Kraft und Prof. Dr. Barbara Scheck -, der IPAG Business School, der University of New York in Prague, der Bulgarian Gender Research Foundation, Led By HER und ThinkYoung. Nachdem das Projekt im Januar 2022 offiziell an den Start ging, hatten die Projektpartner*innen im Rahmen des zweiten Transnational Partner Meeting an der Munich Business School vom 19. bis 20. Mai 2022 erstmalig die Gelegenheit, sich persönlich kennenzulernen und auszutauschen. Mit der Auswertung der Fokusgruppenergebnisse in den jeweiligen Ländern ist das Konsortium nun auf dem besten Weg ein vielversprechendes Programm zu entwickeln, dessen Implementierung bereits im Januar 2023 beginnen soll.
Prof. Dr. Stefan Baldi, Dekan der Munich Business School betont die Bedeutung von EASE: „Das EASE-Projekt ist ein tolles Beispiel, wie wir an der Munich Business School gemeinsam mit internationalen Partner*innen Bildung und verantwortungsbewusstes Handeln zusammenbringen und Synergien schaffen. Das Projekt spiegelt komplett unsere MBS-Werte innovativ, verantwortungsbewusst und weltoffen wider. Wir freuen uns daher sehr, dass wir mit diesem EU-geförderten Projekt einen Beitrag für Überlebende häuslicher Gewalt leisten können.“