Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt: Ein privates Hochschulstudium ist eine hervorragende Vorbereitung auf die Arbeitswelt der Zukunft

Two students from Munich Business School standing together at a flipchart with "success" written on it, representing a typical practical work situation at private universities.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft gibt Aufschluss darüber, wie private Hochschulbildung zur Ausbildung einer resilienten Transformationsgesellschaft betragen kann und wie sich entsprechende Angebote in den letzten Jahren entwickelt haben.


Ein Studium an einer privaten Hochschule ist mit einigen Vorurteilen behaftet: zu elitär, zu teuer, zu einfach. Doch was ist dran an diesen bösen Zungen? Lohnt sich das Investment von mehreren (zehn)tausend Euro? Und wie werden private Hochschulen von potenziellen Studierenden mit Blick auf den Berufseinstieg wahrgenommen? Dies heraus zu finden, war Gegenstand einer Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln im Auftrag des Verbands der privaten Hochschulen durchgeführt hat.

Private Hochschulbildung ist so gefragt wie nie zuvor

Eine Erkenntnis steht ganz am Anfang der Studie: Private Hochschulbildung boomt. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Anzahl der Studierenden an privaten Hochschulen zwischen den Wintersemestern 2011/2012 und 2021/2022 fast verdreifacht. Gleichzeitig hat die Gesamtzahl der Studierenden in diesem Zeitraum nur um rund ein Viertel zugenommen. Daraus ergibt sich, dass der Anteil der Studierenden an den privaten Hochschulen an allen Studierenden von 5,3 Prozent auf 11,6 Prozent mehr als verdoppelt hat.

Die Studierendenschaft an privaten Hochschulen zeichnet sich durch eine höhere Diversität aus als oftmals angenommen. So sind 27 Prozent der an privaten Hochschulen eingeschriebenen Studierenden älter als 30 Jahre und häufig bereits berufstätig. Dieser Umstand ist auf die Komplementarität privater Hochschulbildungsangebote im Vergleich zu den Angeboten an öffentlichen Hochschulen zurückzuführen. So bieten private Institutionen häufiger Fern- oder Teilzeitstudiengänge an als staatliche Einrichtungen.

Insbesondere privaten Hochschulen mit wirtschaftswissenschaftlichem Fokus – wie der Munich Business School – fällt eine besondere Bedeutung in der privaten Hochschullandschaft zu. Mehr als ein Drittel aller privat Studierenden ist in einem solchen Fach eingeschrieben, an staatlichen Hochschulen sind dies nur etwa ein Achtel aller Studierenden.

Karriereorientierung als wichtiges Motiv bei der Entscheidung für ein privates Hochschulstudium

Mittels einer Vergleichsgruppe konnte die IW-Studie darlegen, wie sich die Motive von Personen, die an einer privaten Hochschule studieren/studiert haben von jenen unterscheiden, die sich für ein öffentliches Hochschulstudium entschieden haben. Insgesamt zeigt sich bei den Studierenden an privaten Hochschulen eine stärkere Karriereorientierung: So geben 78 % den Wunsch an, im aktuellen Beruf voranzukommen (75 % bei den Studierenden an öffentlichen Hochschulen), gefolgt von der Erwartung eines guten Gehalts und den Zielen, „etwas bewegen“ zu können, sich auf die Unsicherheiten der Arbeitswelt vorzubereiten sowie den Schritt in die Selbständigkeit zu ebnen. Die stärkere Fokussierung auf das Berufsleben spiegelt sich zudem in einer hohen Leistungsbereitschaft der Studierenden an privaten Hochschulen wider.

Befragte messen akademischer Bildung große Bedeutung in der VUKA-Welt bei

Auch unter Akademiker*innen ist eine Besorgnis hinsichtlich dessen, wie sich die Arbeitswelt der Zukunft und damit auch die eigene Erwerbstätigkeit aufgrund wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und technologischer Umwälzungen verändern wird, spürbar. Diese Sorge nimmt zu je jünger die befragten Personen sind, sprich je länger sie noch arbeiten müssen.

Alle Befragten der IW-Studie – ganz gleich ob Akademiker*innen oder Nicht-Akademiker*innen – messen der akademischen Bildung bei der Bewältigung dieser Transformationsherausforderung eine große Bedeutung bei. Interessant ist dabei, dass die Bedeutungszumessung teils und insbesondere bei Befragten mit privater Hochschulbildung über arbeitsmarktbezogene Fragen hinausgeht: Über 60 % (Menschen mit privater Bildungserfahrung) bzw. knapp 50 % (Menschen mit staatlicher Bildungserfahrung) schreiben der akademischen Bildung eine stabilisierende Wirkung auf das Leben zu.

Flexibilität, Anwendungsorientierung, internationale Vernetzung eine gute Betreuungsrelation und innovative Studienorganisation als maßgebliche Charakteristika für die Bildung der Zukunft

Folgende Faktoren sind den Befragten besonders wichtig, damit Hochschulbildung resilienzstärkend wirken kann:

  • Praxisbezug des Studiums
  • gute Betreuungsrelation
  • service-orientierte und innovative Studienorganisation
  • internationale Vernetzung
  • Flexibilität bspw. in Bezug auf ein modulares Studium

Doch inwieweit sehen die befragten Personen diese Anforderungen bereits realisiert und wie zufrieden sind sie mit ihrem jeweiligen Studium?

Insgesamt fühlt sich die große Mehrheit der Akademiker*innen durch ihr Studium angemessen auf die Anforderungen der Arbeitswelt der Zukunft vorbereitet. Dabei fällt auf, dass die Studierenden oder Absolvent*innen privater Hochschulen eine besondere Zufriedenheit an den Tag legen – bspw., wenn es um den eigenverantwortlichen Umgang mit einem hohen Arbeitspensum, die Identifizierung von Kundenbedürfnissen oder Kompromissbereitschaft geht.

Demnach scheinen die privaten Hochschulen in Deutschland die bestehenden Angebote aus öffentlicher Trägerschaft nicht nur in ihrer Grundausrichtung arbeitsmarktnah sowie flexibel zu ergänzen, sondern vielmehr fühlen sich die Studierenden und Absolvent*innen von privaten Institutionen auch besonders gut auf zentrale Herausforderungen des Berufslebens vorbereitet.

In Bezug auf die oben genannten Faktoren zeigen sich die befragten Personen insbesondere hinsichtlich der Flexibilität und dem Betreuungsverhältnis zufrieden, wobei sich bei letzterem Charakteristikum Menschen mit privatem Bildungshintergrund positiver äußern als solche von öffentlichen Hochschulen. Auch die Bewertung der Praxisnähe fällt mit 60 % Zufriedenheit unter privat Studierenden positiv aus.

Gesellschaft schätzt private Hochschulbildung hinsichtlich Qualität, hegt aber auch Bedenken hinsichtlich Zugänglichkeit

In einem letzten Evaluierungsschritt hat die IW-Studie die Wahrnehmung privater Hochschulangebote durch privat Studierende mit der Wahrnehmung nicht-privat Studierender gegenübergestellt. Es zeigt sich, dass auch Personen, die bislang noch keinen Kontakt zu privater Hochschulbildung hatten, diese im Hinblick auf die Bewältigung des aktuellen Transformationsgeschehen als positiv einschätzen. Im direkten Vergleich mit öffentlichen Angeboten werden private Institutionen von allen potenziellen Anspruchsgruppen hinsichtlich Innovationskraft und Modernität, Praxisnähe, Betreuungsintensität sowie Flexibilität und Agilität geschätzt. Interessant ist zudem das große Vertrauen, das der privaten Hochschulbildung hinsichtlich der akademischen Weiterbildung sowohl von Akademiker*innen als auch nicht-Akademiker*innen entgegengebracht wird.

Gleichzeitig zeigt sich, dass private Hochschulen trotz ihrer grundsätzlichen Attraktivität in der breiten Gesellschaft nur wenig bekannt sind: Fast sechs von zehn Befragten kannten keine einzige private Hochschule. Außerdem besteht eine große Ablehnung gegenüber einem Studium
an einer solchen Einrichtung, was zum einem auf fehlende Informationen zum privaten Hochschulstudium und zum anderen auf die Wahrnehmung, private Hochschulbildung sei elitär und zu teuer, zurückzuführen ist.

Portrait of Stefan Baldi, Dean of Munich Business School

„Die Studierenden der Munich Business School melden uns schon lange zurück, dass sie mit ihrem Studium zufrieden sind. Dass sich diese Zufriedenheit in der Gesellschaft spiegelt und private Hochschulen nicht nur von privat Studierenden, sondern allgemein von Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung als Partnerinnen für ein lebenslanges akademisches Lernen gesehen werden, freut uns. Diese Wahrnehmung bestätigt uns darin, dass unsere Bemühungen der letzten Jahre wie beispielsweise die Einführung eines Moduls zu Resilienzmanagement oder der Ausbau von Mentoring-Angeboten in die richtige Richtung wirken und gesehen werden. Gleichzeitig liefert die IW-Studie interessante Erkenntnisse über Entwicklungspotenziale und bestehende Vorurteile über private Hochschulbildung, was uns wiederum hilft, zu erkennen, an welchen Stellschrauben wir in Zukunft noch drehen müssen. „

Prof. Dr. Stefan Baldi, Dekan der Munich Business School
Die vollständige IW-Studie im Auftrag des VPH kann hier eingesehen werden. 

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