Die Tätigkeit eines Risk Managers geht weit über die reine Risikoanalyse hinaus. Eine zentrale Aufgabe besteht darin, potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und deren Auswirkungen auf das Unternehmen zu bewerten. Dabei müssen sowohl quantitative als auch qualitative Risiken berücksichtigt werden. Zu den typischen Aufgaben gehört die Analyse von Marktschwankungen, finanziellen Unsicherheiten, rechtlichen Risiken oder auch operationellen Gefahren, die durch interne Prozesse entstehen könnten. Ein Risk Manager kann zum Beispiel die Auswirkungen einer Wirtschaftskrise auf das Unternehmen prognostizieren oder mögliche regulatorische Veränderungen im internationalen Handel antizipieren.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Entwicklung von Risikominderungsstrategien. Dazu gehört die Erstellung von Szenarioanalysen und Risikomodellen, die unterschiedliche Handlungsoptionen aufzeigen. Der Risk Manager arbeitet dabei eng mit anderen Fachabteilungen zusammen, etwa mit der Finanzabteilung, dem IT-Bereich oder der Rechtsabteilung, um maßgeschneiderte Maßnahmen zu entwickeln, die das Unternehmen vor unerwarteten Risiken schützen.
Zudem ist der Risk Manager für das laufende Monitoring und die kontinuierliche Überwachung von Risiken verantwortlich. Dies bedeutet, dass er regelmäßig Berichte und Analysen erstellt, die dem Management eine fundierte Entscheidungsgrundlage bieten. In Krisensituationen ist der Risk Manager auch in die Ausarbeitung und Umsetzung von Notfallplänen eingebunden, um schnell und effektiv auf unerwartete Ereignisse reagieren zu können. Hierbei spielt auch die Kommunikation eine zentrale Rolle – der Risk Manager muss die verschiedenen Stakeholder im Unternehmen über identifizierte Risiken und die ergriffenen Maßnahmen informieren.
Letztlich geht es für den Risk Manager darum, eine unternehmensweite Risikokultur zu etablieren, bei der jeder Mitarbeiter ein Bewusstsein für Risiken entwickelt und zur Risikoprävention beiträgt. Regelmäßige Schulungen und Workshops sind daher ebenfalls Teil des Aufgabenbereichs.