HiWis - Wissenschaftliche Hilfskräfte
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HiWis - Wissenschaftliche Hilfskräfte

An Hochschulen und Universitäten sind wissenschaftliche Hilfskräfte, oft kurz als "Hiwis" bezeichnet, eine unverzichtbare Stütze im akademischen Betrieb. Sie übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, die von administrativen Tätigkeiten bis hin zur Unterstützung in Forschung und Lehre reichen. Für Studierende bietet die Arbeit als Hiwi nicht nur die Möglichkeit, ihr Einkommen aufzubessern, sondern auch wertvolle praktische Erfahrungen im akademischen Umfeld zu sammeln. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Rolle der wissenschaftlichen Hilfskräfte, ihre Aufgaben und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten.

Was ist ein HiWi?

Der Begriff "Hiwi" steht für "wissenschaftliche Hilfskraft" und bezeichnet Studierende oder Absolventen, die an ihrer Hochschule in verschiedenen Bereichen tätig sind. Sie unterstützen das Lehr- und Forschungspersonal bei deren akademischen und administrativen Aufgaben. Hiwis sind in fast allen Fachbereichen und Instituten zu finden und leisten einen wichtigen Beitrag zum reibungslosen Ablauf des Hochschulalltags.

Unterschiede zwischen wissenschaftlichen Hilfskräften mit und ohne Abschluss

  • Hiwis ohne Abschluss: In der Regel handelt es sich um Studierende, die sich noch im Bachelor- oder Masterstudium befinden. Ihre Tätigkeiten umfassen oft unterstützende Aufgaben wie die Vorbereitung von Lehrmaterialien, die Betreuung von Tutorien oder die Mitarbeit in Forschungsprojekten.
  • Hiwis mit Abschluss: Diese Gruppe umfasst in der Regel Absolventen, die bereits einen Bachelor- oder Masterabschluss erworben haben. Sie dürfen komplexere Aufgaben übernehmen, wie z.B. die eigenständige Durchführung von Lehrveranstaltungen unter Aufsicht oder die intensivere Mitarbeit in Forschungsprojekten.

Aufgaben und Tätigkeitsfelder

Wissenschaftliche Hilfskräfte sind in einer Vielzahl von Bereichen tätig, die von der Art ihrer Anstellung und ihrem Fachgebiet abhängen:

Unterstützung in Forschung und Lehre

  • Forschungsunterstützung: Hiwis helfen bei der Datenerhebung, Literaturrecherche, Experimentvorbereitung und -durchführung sowie bei der Auswertung von Forschungsergebnissen.
  • Lehrunterstützung: Sie assistieren bei der Vorbereitung und Durchführung von Vorlesungen, Seminaren und Übungen, korrigieren Übungsblätter und stehen den Studierenden als Ansprechpartner zur Verfügung.

Administrative und organisatorische Tätigkeiten

  • Verwaltungsaufgaben: Dazu gehören die Unterstützung bei der Organisation von Konferenzen und Workshops, die Verwaltung von Lehrmaterialien und die Betreuung von Fachbereichswebseiten.
  • Projektarbeit: Hiwis können auch in spezifischen Projekten eingesetzt werden, wo sie projektbezogene Aufgaben übernehmen und bei der Koordination und Durchführung von Projektaufgaben helfen.

Mitarbeit in Projekten und bei Veranstaltungen

  • Veranstaltungsmanagement: Hiwis unterstützen bei der Planung und Durchführung fachbereichsspezifischer Veranstaltungen, wie Tagungen, Gastvorträgen oder Informationsveranstaltungen für Studierende.
  • Projektunterstützung: In Forschungs- und Entwicklungsprojekten leisten Hiwis Beiträge durch ihre Mitarbeit in verschiedenen Projektphasen und bringen ihr fachspezifisches Wissen ein.

Voraussetzungen und Bewerbung

Die Arbeit als wissenschaftliche Hilfskraft bietet Studierenden eine ausgezeichnete Möglichkeit, praktische Erfahrungen im akademischen Bereich zu sammeln. Doch bevor du eine Hiwi-Stelle antreten kannst, gibt es einige Voraussetzungen und Schritte im Bewerbungsprozess, die du beachten solltest.

Qualifikationen und erforderliche Fähigkeiten

  • Fachliche Kompetenz: Je nach Aufgabenbereich sind solide Kenntnisse in deinem Studienfach erforderlich. Spezielle Fähigkeiten oder Vorkenntnisse können je nach Stelle von Vorteil sein.
  • Zuverlässigkeit und Selbstständigkeit: Wichtige Eigenschaften, die Arbeitgeber von wissenschaftlichen Hilfskräften erwarten, sind Zuverlässigkeit, die Fähigkeit zu selbstständigem Arbeiten und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.
  • Kommunikationsfähigkeit: Gute kommunikative Fähigkeiten sind insbesondere für Hiwis wichtig, die in der Lehre oder im direkten Kontakt mit Studierenden tätig sind.

Wie und wo man sich bewirbt

  • Stellenausschreibungen: Hochschulen und Fachbereiche veröffentlichen Stellenausschreibungen für Hiwi-Jobs auf ihren Webseiten, in Online-Jobbörsen oder an Schwarzen Brettern.
  • Initiativbewerbung: Wenn du Interesse an einer Mitarbeit in einem bestimmten Projekt oder bei einem bestimmten Dozenten hast, kann auch eine Initiativbewerbung erfolgversprechend sein. Hierbei ist es wichtig, deine Motivation und deine fachliche Eignung klar herauszustellen.

Auswahlprozess und Kriterien

  • Bewerbungsunterlagen: In der Regel sind ein Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und ggf. Nachweise über bisherige Leistungen (z.B. Notenübersicht) einzureichen.
  • Gespräch oder Interview: Oft folgt auf die Bewerbung ein persönliches Gespräch oder ein Interview, in dem du deine Fähigkeiten und deine Motivation darlegen kannst. Manchmal werden auch fachliche Kenntnisse abgefragt oder es werden kleine Aufgaben gestellt, um deine Eignung für die Stelle zu prüfen.
  • Auswahlkriterien: Neben der fachlichen Eignung spielen oft auch die Passung ins Team, die Motivation und die bisherigen Studienleistungen eine Rolle bei der Auswahl der Hiwis.

Vorteile und Möglichkeiten

Die Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft ist nicht nur ein Job, sondern bietet dir zahlreiche Vorteile und Möglichkeiten für deine persönliche und berufliche Entwicklung:

Praktische Erfahrungen im akademischen Umfeld

Als Hiwi erhältst du einen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit und kannst wertvolle praktische Erfahrungen sammeln, die für deine weitere Karriere von Bedeutung sein können. Du lernst, wissenschaftlich zu arbeiten, Projekte zu managen und im Team zu agieren.

Netzwerkaufbau und berufliche Perspektiven

Die Arbeit als Hiwi ermöglicht dir den Aufbau eines professionellen Netzwerks und den direkten Kontakt zu Dozenten und Forschenden. Dies kann für deine spätere Berufswahl und Karriere von unschätzbarem Wert sein.

Verdienstmöglichkeiten und flexible Arbeitszeiten

Neben der fachlichen Weiterentwicklung bietet die Hiwi-Tätigkeit auch finanzielle Vorteile. Die Bezahlung ist oft attraktiv und die Arbeitszeiten können in der Regel flexibel gestaltet werden, sodass sie gut mit dem Studium vereinbar sind.

Herausforderungen und Tipps

Die Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft ist zwar bereichernd, kann jedoch auch bestimmte Herausforderungen mit sich bringen. Mit den richtigen Strategien und einem bewussten Umgang lassen sich diese jedoch meistern.

Zeitmanagement zwischen Studium und Hiwi-Job

  • Herausforderung: Die Vereinbarkeit von Studium und Hiwi-Tätigkeit erfordert gutes Zeitmanagement, um sowohl den akademischen Verpflichtungen als auch den Arbeitsaufgaben gerecht zu werden.
  • Tipp: Priorisiere deine Aufgaben und setze realistische Ziele. Nutze Zeitmanagement-Tools oder -Apps, um deine Zeit effektiv zu planen und sowohl für dein Studium als auch für deinen Hiwi-Job genügend Raum zu schaffen.

Umgang mit Verantwortung und Arbeitslast

  • Herausforderung: Hiwi-Stellen können mit einer gewissen Verantwortung einhergehen, sei es in der Betreuung von Tutorien, der Mitarbeit in Forschungsprojekten oder der Unterstützung bei organisatorischen Aufgaben. Der Umgang mit dieser Verantwortung und einer möglicherweise zeitweise höheren Arbeitslast kann herausfordernd sein.
  • Tipp: Kommuniziere offen mit deinen Vorgesetzten über deine Kapazitäten und Grenzen. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden und Überlastung zu vermeiden. Scheue dich nicht, Unterstützung anzufordern oder Aufgaben zu delegieren, wenn dies möglich ist.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu wissenschaftlichen Hilfskräften (Hiwis)

Die Arbeit als wissenschaftliche Hilfskraft wirft oft viele Fragen auf, besonders für diejenigen, die zum ersten Mal eine solche Position in Erwägung ziehen. Im Folgenden findest du Antworten auf einige häufig gestellte Fragen, die dir helfen sollen, ein besseres Verständnis für diese Tätigkeit zu entwickeln.

Kann jeder Studierende eine Hiwi-Stelle bekommen?

Grundsätzlich steht die Möglichkeit, als wissenschaftliche Hilfskraft zu arbeiten, allen Studierenden offen. Die spezifischen Anforderungen können jedoch je nach Stelle variieren, und in einigen Fällen werden fortgeschrittene Kenntnisse oder bestimmte Qualifikationen vorausgesetzt.

Wie hoch ist die Bezahlung für Hiwis?

Die Vergütung für wissenschaftliche Hilfskräfte kann je nach Hochschule, Fachbereich und Art der Tätigkeit variieren. In der Regel orientiert sie sich an den tariflichen Vorgaben für Hilfskräfte an Hochschulen.

Darf ich als Hiwi meine Abschlussarbeit im Rahmen meiner Tätigkeit schreiben?

In vielen Fällen ist es möglich und sogar erwünscht, dass Hiwis ihre Abschlussarbeit in Verbindung mit ihrer Tätigkeit verfassen, insbesondere wenn sie an einem Forschungsprojekt mitarbeiten. Es ist jedoch wichtig, dies im Vorfeld mit den betreuenden Dozenten abzusprechen und sicherzustellen, dass die Arbeitsthemen und -aufgaben klar definiert sind.

Wie kann ich meine Hiwi-Tätigkeit optimal für meine Karriere nutzen?

Die Arbeit als wissenschaftliche Hilfskraft bietet nicht nur die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln, sondern kann auch ein Sprungbrett für deine spätere Karriere sein. Um das Beste aus deiner Hiwi-Stelle herauszuholen, solltest du aktiv Netzwerke aufbauen, die Zusammenarbeit mit Dozenten und Forschenden suchen und jede Gelegenheit nutzen, um neue Fähigkeiten zu erlernen und deine Kenntnisse zu vertiefen. Sei proaktiv, indem du nach Feedback fragst und dich an Diskussionen und Forschungsprojekten beteiligst. Die Dokumentation deiner erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen kann zudem wertvoll für deinen Lebenslauf und zukünftige Bewerbungen sein.

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