Diese Webseite verwendet Cookies. Weitere Informationen können Sie der Datenschutzerklärung entnehmen.
Uniglossar:
So geht studieren
Wartesemester sind für viele Studieninteressierte ein unvermeidbares Thema. Besonders in Studiengängen mit einem Numerus Clausus (NC) können sie entscheidend sein. Wartesemester können helfen, die Chancen auf einen Studienplatz zu erhöhen, wenn die Abiturnote allein nicht ausreicht.
In diesem Artikel wollen wir den Begriff Wartesemester von allen Seiten beleuchten. Wir klären, was Wartesemester genau sind, wie sie angerechnet werden und was du während dieser Wartezeit machen kannst. Darüber hinaus beantworten wir häufig gestellte Fragen und geben Tipps für sinnvolle Alternativen.
Wartesemester sind jene Halbjahreszeiträume, in denen sich jemand nach seinem Schulabschluss nicht an einer Hochschule eingeschrieben hat, obwohl er dazu berechtigt gewesen wäre. Sie dienen als ein Kriterium bei der Vergabe von Studienplätzen, vor allem in zulassungsbeschränkten Studiengängen.
In populären Studiengängen, wo die Nachfrage nach Studienplätzen das Angebot oft übersteigt, sind die NC-Werte (Numerus Clausus) meist hoch. Wartesemester können hier als eine Art "Ausgleich" dienen. Jedes Wartesemester erhöht die Chancen auf einen Studienplatz, da man gegenüber frischen Schulabsolventen bevorzugt wird. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies nicht bedeutet, dass nach einer festgelegten Anzahl von Wartesemestern eine automatische Zulassung erfolgt. Je nach Studiengang und Hochschule kann die Anzahl der benötigten Wartesemester variieren.
Die Berechnung der Wartesemester ist eigentlich recht einfach: Von der Gesamtzahl der Semester, die seit dem Erwerb der Hochschulreife vergangen sind, werden die Semester abgezogen, in denen man an einer deutschen Hochschule eingeschrieben war. Das bedeutet, dass sowohl Zeiten einer beruflichen Tätigkeit als auch Phasen der Arbeitslosigkeit, Reisen oder Praktika als Wartesemester zählen können. Allerdings werden Zeiten eines bereits begonnenen Studiums nicht berücksichtigt.
Anna hat ihr Abitur vor 4 Jahren gemacht. Danach hat sie 2 Jahre lang gereist und anschließend 1 Jahr gearbeitet, bevor sie sich für einen Studienplatz beworben hat. Sie hat somit 7 Wartesemester angesammelt (4 Jahre = 8 Semester - 1 Semester für die Arbeit = 7).
Es gibt bestimmte Tätigkeiten, wie zum Beispiel den Bundesfreiwilligendienst, freiwilliges soziales Jahr oder auch den Wehrdienst, die nicht auf die Wartesemester angerechnet werden. Dies bedeutet, dass solche Tätigkeiten neutral in Bezug auf die Wartezeit sind und weder positiv noch negativ berücksichtigt werden.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass Wartesemester nur für deutsche Hochschulen relevant sind. Wer im Ausland studiert und dann nach Deutschland zurückkehrt, um ein weiteres Studium aufzunehmen, kann nicht mit einer Anrechnung von Wartesemestern rechnen, die während des Auslandsstudiums angefallen sind.
Wartesemester sind ein zweischneidiges Schwert und oft mit vielen Vorurteilen behaftet. Für einige bedeuten sie eine "verlorene Zeit", in der sie ungeduldig auf den Start des Studiums warten. Für andere bieten sie eine wertvolle Gelegenheit für persönliche und professionelle Entwicklung. Wie bei den meisten Dingen im Leben gibt es auch hier sowohl Vor- als auch Nachteile, die in Abhängigkeit von der individuellen Situation unterschiedlich gewichtet werden können. In diesem Abschnitt möchten wir eine ausgewogene Perspektive bieten, die dir hilft, die für dich richtige Entscheidung zu treffen.
Aspekt | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Chancen auf Studienplatz | Erhöht sich mit der Anzahl der Wartesemester | Keine Garantie für Zulassung |
Persönliche Entwicklung | Zeit für Reisen, Sprachkurse, Praktika etc. | Als "verlorene Zeit" angesehen |
Berufliche Möglichkeiten | Möglichkeit für erste Berufserfahrung | Eingeschränkte Studienwahl |
Zeitmanagement | Kein Zeitdruck, flexibler Start ins Studium möglich | Unsicherheit und potenzielle Verzögerung der Karriere |
Finanzielle Überlegungen | Möglichkeit für Job und Ersparnisse | Potenzielle finanzielle Unsicherheit ohne festen Plan |
Während Wartesemester eine Strategie sein können, um Zeit zu überbrücken und eventuell die Chancen auf einen Studienplatz zu erhöhen, gibt es auch alternative Wege, um in das Wunschstudium einzusteigen.
Es gibt also zahlreiche Alternativen zu Wartesemestern. Besonders an privaten Hochschulen kann eine Bewerbung unabhängig von Wartesemestern und NC erfolgversprechend sein.
Wartesemester müssen nicht als "verlorene Zeit" betrachtet werden. Ganz im Gegenteil: Diese Monate bieten eine seltene Gelegenheit, sich intensiv in Bereichen weiterzuentwickeln, die im stressigen Uni-Alltag oft zu kurz kommen. Hier sind einige ausführlichere Tipps:
Ein Praktikum kann die perfekte Gelegenheit sein, einen Fuß in die Tür deiner Wunschbranche zu bekommen. Nicht nur sammelst du wertvolle Berufserfahrung, du knüpfst auch Kontakte, die für deine spätere Karriere wichtig sein könnten. Oftmals führen Praktika auch zu einer Festanstellung.
Ehrenamtliche Arbeit ist nicht nur für die Seele gut, sondern macht sich auch hervorragend im Lebenslauf. Du lernst dabei neue Fähigkeiten, von Projektmanagement bis zur Teamarbeit, und zeigst soziales Engagement, was von vielen Arbeitgebern geschätzt wird.
Ein Job während der Wartesemester bringt nicht nur das offensichtliche finanzielle Polster, sondern kann auch Einblicke in Arbeitsabläufe und -strukturen bieten, die im Studium hilfreich sein könnten. Insbesondere in fachspezifischen Jobs können bereits erste berufliche Netzwerke geknüpft werden.
Reisen erweitert den Horizont und fördert die Persönlichkeitsentwicklung. Besonders wenn du vorhast, im Ausland zu studieren oder international zu arbeiten, sind interkulturelle Erfahrungen ein Muss.
In der globalisierten Welt von heute ist die Beherrschung mehrerer Sprachen ein klarer Vorteil. Ein Wartesemester bietet ausreichend Zeit, sich intensiv einer neuen Sprache zu widmen oder bereits vorhandene Sprachkenntnisse zu vertiefen.
In diesem Abschnitt klären wir einige der am häufigsten gestellten Fragen rund um Wartesemester, um dir einen umfassenden Überblick zu bieten.
Ja, während eines Wartesemesters bist du nicht an eine Hochschule gebunden und hast daher die Freiheit, einer Voll- oder Teilzeitarbeit nachzugehen. Viele nutzen diese Zeit, um praktische Erfahrungen zu sammeln oder Geld für das kommende Studium zu sparen. Es kann jedoch sinnvoll sein, dies mit dem Fachbereich oder der zukünftigen Hochschule abzuklären, um sicherzustellen, dass eine Erwerbstätigkeit keine negativen Auswirkungen auf die Studienplatzvergabe hat.
Die Anzahl der Wartesemester kann je nach Studiengang und Hochschule stark variieren. Manchmal reichen wenige Semester, während bei sehr beliebten Studiengängen die Wartezeit mehrere Jahre betragen kann. Es ist ratsam, sich frühzeitig bei der jeweiligen Hochschule oder auf deren Website zu informieren.
Nein, Wartesemester sind persönlich und können weder verkauft noch übertragen werden. Sie gelten nur für die Person, die sich beworben hat und die entsprechende Zeit gewartet hat. Ein "Handel" mit Wartesemestern ist nicht möglich und würde auch gegen die Regeln der Studienplatzvergabe verstoßen.
Unsere Bachelor- und Masterstudiengänge vermitteln dir relevante Kenntnisse und Fertigkeiten, die du für eine erfolgreiche Karriere benötigst.
Fandest du diesen Artikel hilfreich? Hast du Anregungen oder Fragen zu diesem Artikel? Ist dir etwas aufgefallen oder gibt es ein Thema, über das du gerne mehr in unserem Lexikon erfahren möchtest? Dein Feedback ist uns wichtig! Es ermöglicht unser Angebot stetig zu verbessern und genau die Inhalte zu liefern, die dich interessieren.
Redaktion kontaktieren