Als Patrick Bohrer sein Studium beendet hatte, tat er genau das, was die Dozenten der MBS ihren Studierenden immer wieder nahelegen: Ein eigenes Unternehmen gründen. Heute ist Patrick bereits mehrfacher Gründer und ein erfahrener Unternehmer. Eins seiner Babys ist die FLSK – eine innovative Thermosflasche. Sie ist zu 100 Prozent dicht, kohlensäurefest, geschmacksneutral, wird nachhaltig produziert und überzeugt zudem durch ihr stilvolles Design. Und das Wichtigste: Kalte Flüssigkeiten bleiben in der FLSK für 24 Stunden kalt, heiße für 18 Stunden heiß.
Patrick, wann war für dich klar, dass du ein Unternehmen gründen möchtest?
Schon während meines Bachelor-Studiums in den USA hat der erste Kurs in Unternehmertum und Innovation den Gründergeist in mir geweckt. Mein Background als Spross einer Unternehmerfamilie hat mir zusätzlich dabei geholfen, mir unternehmerisches Wissen anzueignen und die nötige Unterstützung zu erhalten.
Kannst Du uns erzählen, wie die Idee zur FLSK entstanden ist, und wie es danach weiterging?
An einem sehr heissen Sommertag kam einer meiner Freunde zu mir – mit einer Edelstahlflasche, die Getränke angeblich bis zu 24 Stunden kühl halten konnte. Er lebte zu dieser Zeit in Südafrika und erzählte mir, er würde diese Flasche überall mit hinnehmen. So hätte er auf längeren Autofahrten stets kaltes Wasser, am Strand perfekt temperierten Weißwein und beim Sport kühle, erfrischende Säfte. Ich war von den Socken! Von da an haben wir eigentlich nur diese bereits existierende Idee übernommen und sind eine Partnerschaft eingegangen mit einem südafrikanischen Unternehmen, das diese Flaschen bereits seit 2003 verkauft. Wir haben alles neu gemacht: das Design und den Produktionsprozess verbessert, uns auf E-Commerce konzentriert anstatt auf den Großhandel zu setzen.
Was waren die größten Herausforderungen während des Gründungsprozesses von FLSK?
Die größte Herausforderung ist, dass wir mit der Thermosflasche ein Produkt haben, das bereits existiert und ein funktionales, aber kein sexy Image hat. Es kostet viel Zeit und Marketing, um zu verändern, wie die Menschen die Thermosflasche betrachten.
Welche Aspekte Deines Master-Studiums haben Dir bei der Gründung Deiner Start-ups besonders geholfen?
Meine Kurse in Unternehmertum und Innovation bei Prof. Dr. Bergfeld waren eine unglaublich große Hilfe. Hier habe ich die Grundlagen gelernt, die man braucht, wenn man ein Unternehmen gründen möchte. Hinzu kamen Veranstaltungen wie der Munich Venture Summit: Dort konnte ich die Verbindungen zu meinen Dozenten und anderen Studierenden vertiefen.
Gibt es etwas, was du rückblickend anders machen würdest?
Ich würde nie wieder einen Business-Plan erstellen! Wenn ich eines gelernt habe, dann: dass man seinem Bachgefühl folgen und Durststrecken überwinden muss, um seinen Traum zu erreichen. Bei FLSK zum Beispiel stellte sich eine Woche nach der Gründung heraus, dass all unsere Prognosen falsch waren. Man muss flexibel sein und geduldig. Das ist einfacher gesagt als getan, denn gerade zu Beginn einer Unternehmung gibt es viele Gründe, nervös zu werden.
Was würdest Du angehenden Gründer*innen raten?
Schaut nach vorne, Richtung Zukunft! Versteht, wie Märkte sich verändern und lest zwischen den Zeilen. Setzt Euch damit auseinander, wie Medien funktionieren und welchen Einfluss sie ausüben.