Forecast

In einer sich ständig verändernden globalen Wirtschaft ist die Fähigkeit, zukünftige Entwicklungen vorherzusagen, von entscheidender Bedeutung. Wirtschaftliche Prognosen, oft einfach als Forecasts bezeichnet, spielen eine zentrale Rolle bei der Planung und Entscheidungsfindung in Unternehmen und öffentlichen Institutionen. Sie helfen dabei, Unsicherheiten zu reduzieren und strategische Entscheidungen fundiert zu treffen.

Forecast Definition: Was ist die Forecast Planung?

Ein Forecast, oder eine Prognose, ist eine systematische Schätzung zukünftiger Ereignisse oder Bedingungen, basierend auf der Analyse von historischen Daten, aktuellen Trends und anderen relevanten Informationen. Im wirtschaftlichen Kontext bezieht sich ein Forecast häufig auf die Vorhersage von Variablen wie Umsatz, Nachfrage, Kosten, Markttrends und finanziellen Ergebnissen.

Die Forecast Planung umfasst die Sammlung und Auswertung vergangener Daten, die Anwendung statistischer und mathematischer Modelle sowie die Berücksichtigung von Expert*innenmeinungen und externen Faktoren. Das Ziel eines Forecasts ist es, Unsicherheiten zu reduzieren und Entscheidungsprozesse zu unterstützen, indem eine möglichst genaue Einschätzung zukünftiger Entwicklungen geliefert wird.

Eine effektive Forecast Planung ermöglicht es Unternehmen, sich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten, Chancen zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um Wettbewerbsvorteile zu sichern und langfristigen Erfolg zu gewährleisten.

Unterschied: Forecast Budget

Diese Tabelle zeigt die wesentlichen Unterschiede zwischen Forecast und Budget auf und verdeutlicht, wie beide Instrumente in der Unternehmensplanung genutzt werden.

Kriterium Forecast Budget
Definition Vorhersage zukünftiger Entwicklungen Geplanter Finanzrahmen für eine bestimmte Periode
Zeithorizont Kurz- bis mittelfristig (häufig quartalsweise) Mittelfristig bis langfristig (meist jährlich)
Datenbasis Historische Daten, aktuelle Trends, externe Faktoren Strategische Ziele, Pläne, interne Vorgaben
Zweck Unterstützung der Entscheidungsfindung und Planung Festlegung finanzieller Ziele und Kontrolle
Flexibilität Dynamisch, wird regelmäßig aktualisiert Statisch, seltene Anpassungen
Verwendung Anpassung an Marktveränderungen und aktuelle Bedingungen Benchmarking, Leistungsüberwachung
Genauigkeit Schätzungen basierend auf verfügbaren Informationen Feste Zahlen basierend auf strategischen Planungen
Beispiel Umsatzvorhersage für das nächste Quartal Geplanter Jahresumsatz
Häufigkeit der Erstellung Regelmäßig, oft monatlich oder quartalsweise Einmal jährlich, gelegentlich Halbjahresbudgets

Forecast erstellen: Forecast Berechnung

Die Erstellung eines Forecasts ist ein strukturierter Prozess, der mehrere Schritte umfasst, um fundierte Vorhersagen über zukünftige Entwicklungen zu machen. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung eines Forecasts:

  1. Zielsetzung
    • Bestimme den Zweck des Forecasts: Kläre, was genau vorhergesagt werden soll (z.B. Umsatz, Nachfrage, Kosten).
    • Definiere den Zeithorizont: Lege fest, für welchen Zeitraum die Vorhersage gelten soll (z.B. nächstes Quartal, nächstes Jahr).
  2. Daten sammeln
    • Historische Daten: Sammle relevante historische Daten, die für die Prognose benötigt werden (z.B. Umsatzdaten der letzten Jahre).
    • Externe Datenquellen: Berücksichtige externe Faktoren wie Markttrends, wirtschaftliche Indikatoren und Branchendaten.
    • Aktuelle Daten: Nutze aktuelle Informationen und Trends, die die zukünftige Entwicklung beeinflussen könnten.
  3. Datenanalyse
    • Datenbereinigung: Stelle sicher, dass die Daten vollständig und fehlerfrei sind.
    • Trendanalysen: Identifiziere Muster und Trends in den historischen Daten.
    • Saisonale Anpassungen: Berücksichtige saisonale Schwankungen und andere zyklische Effekte.
  4. Auswahl der Prognosemethoden
    • Qualitative Methoden: Expertenmeinungen, Delphi-Methode, Marktumfragen (nützlich bei begrenzter Datenverfügbarkeit).
    • Quantitative Methoden: Zeitreihenanalysen, Regressionsmodelle, exponentielle Glättung, ARIMA-Modelle.
  5. Modellierung und Berechnung
    • Modellaufbau: Wähle das passende Prognosemodell, basierend auf den Daten und dem Ziel.
    • Berechnungen durchführen: Anwende die gewählten Methoden zur Berechnung der Prognosewerte.
    • Validierung: Überprüfe die Genauigkeit des Modells durch Vergleich mit bekannten Daten oder durch Kreuzvalidierung.
  6. Interpretation und Anpassung
    • Ergebnisse interpretieren: Analysiere die Prognoseergebnisse und verstehe die zugrunde liegenden Annahmen und Einflussfaktoren.
    • Anpassungen vornehmen: Passe das Modell an, falls notwendig, um die Genauigkeit zu erhöhen oder neue Informationen zu berücksichtigen.
  7. Erstellung des Forecast-Berichts
    • Dokumentation: Erstelle einen Bericht, der die Methoden, Annahmen, Ergebnisse und Empfehlungen klar darstellt.
    • Visualisierung: Nutze Diagramme und Grafiken zur anschaulichen Darstellung der Prognoseergebnisse.
  8. Kommunikation und Überwachung
    • Ergebnisse kommunizieren: Teile die Prognoseergebnisse mit den relevanten Stakeholdern.
    • Regelmäßige Überprüfung: Überwache die tatsächlichen Entwicklungen und vergleiche diese mit den Prognosewerten, um Abweichungen zu identifizieren und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Durch die sorgfältige Anwendung dieser Schritte kannst du fundierte und zuverlässige Forecasts erstellen, die als wertvolle Grundlage für strategische Entscheidungen dienen.

wichtige Begriffe zum
Forecast

Begriffe zum Forecast

Begriff Bedeutung
Forecast Vorhersage zukünftiger Ereignisse oder Entwicklungen basierend auf historischen Daten.
Zeitreihenanalyse Analyse von Datenpunkten, die über regelmäßige Zeitintervalle hinweg gesammelt wurden.
Trend Allgemeine Richtung, in die sich eine Variable im Laufe der Zeit bewegt.
Saisonale Effekte Wiederkehrende Muster oder Schwankungen in einer Zeitreihe, die regelmäßig innerhalb eines Jahres auftreten.
Kausalmodell Modell, das Beziehungen zwischen Variablen nutzt, um Vorhersagen zu treffen.
Qualitative Methoden Prognosemethoden, die auf Expertenmeinungen und subjektiven Einschätzungen basieren.
Quantitative Methoden Prognosemethoden, die auf statistischen und mathematischen Modellen basieren.
Exponentielle Glättung Methode zur Vorhersage, die neuere Datenpunkte stärker gewichtet.
ARIMA AutoRegressive Integrated Moving Average, ein komplexes statistisches Modell zur Zeitreihenanalyse.
Regressionsanalyse Methode zur Untersuchung der Beziehung zwischen einer abhängigen und einer oder mehreren unabhängigen Variablen.
Delphi-Methode Strukturierte Kommunikationsmethode, bei der Experten iterativ befragt werden.
Bias Durchschnittliche Abweichung der Vorhersagen von den tatsächlichen Werten, zeigt die Richtung des Fehlers.
Tracking Signal Maß zur Erkennung systematischer Fehler in einer Prognose.
Theil's U-Statistik Vergleich der Prognosegenauigkeit mit einer naiven Methode (keine Veränderung).
Szenarioanalyse Analyse, die verschiedene mögliche zukünftige Ereignisse und ihre Auswirkungen betrachtet.
Kapazitätsplanung Planung der Produktionskapazitäten basierend auf prognostizierter Nachfrage.
Finanzprognose Vorhersage zukünftiger finanzieller Kennzahlen eines Unternehmens.
Nachfrageprognose Vorhersage der zukünftigen Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen.
Wirtschaftsprognose Vorhersage wirtschaftlicher Indikatoren wie BIP, Inflation oder Arbeitslosigkeit.
Technologieprognose Vorhersage der Entwicklung und Einführung neuer Technologien.
Lebenszyklus-Analyse Bewertung des gesamten Lebenszyklus eines Produkts oder einer Technologie.

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern bietet eine allgemeine Übersicht über die Vor- und Nachteile einer Hypothek. Die individuellen Umstände und Bedürfnisse eines jeden Kreditnehmers sollten bei der Entscheidung für oder gegen eine Hypothek berücksichtigt werden.

Kennzahlen im Forecast Controlling

Im Forecast Controlling sind verschiedene Kennzahlen wichtig, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Prognosen zu bewerten und den Planungsprozess zu steuern. Hier sind einige zentrale Kennzahlen, die im Forecast Controlling verwendet werden:

Forecast-Abweichung (Forecast Variance)

Diese Kennzahl misst die Differenz zwischen den prognostizierten und den tatsächlichen Werten. Sie zeigt, wie genau die Vorhersagen sind und hilft, die Zuverlässigkeit des Forecasting-Prozesses zu bewerten.

Durchlaufzeit (Lead Time)

Dies ist die Zeitspanne zwischen der Erstellung des Forecasts und dem Zeitpunkt, an dem die prognostizierten Ereignisse eintreten. Eine kürzere Durchlaufzeit ermöglicht schnellere Anpassungen an Marktveränderungen und verbessert die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens.

Relativer Kapazitätsanteil (Relative Capacity Share)

Diese Kennzahl zeigt, welcher Anteil der verfügbaren Kapazitäten für die Erfüllung der prognostizierten Nachfrage benötigt wird. Sie hilft, die Auslastung zu planen und sicherzustellen, dass genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, um die erwartete Nachfrage zu decken.

Welche Forecast Methoden gibt es?

Es gibt zahlreiche Forecast-Methoden, die je nach Zielsetzung und Datenlage eingesetzt werden können. Hier ist eine Übersicht über die wichtigsten Forecast-Methoden:

Überblick: Die unterschiedlichen Forecast Methoden

Folgendes Schema zeigt im Überblick die unterschiedlichen Forecast Methoden, die existieren und genutzt werden.

Erklärung: Die unterschiedlichen Forecast Methoden

Die Auswahl der richtigen Forecast Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der verfügbaren Daten, der Komplexität des zu prognostizierenden Prozesses und der Genauigkeitsanforderungen. Oftmals ist es sinnvoll, mehrere Methoden zu kombinieren, um die Vorhersagegenauigkeit zu verbessern.

Saisonale Methoden

  • Saisonale gleitende Durchschnitte: Durchschnittswerte, die saisonale Muster berücksichtigen.
  • Saisonale Dekomposition von Zeitreihen: Zerlegt die Zeitreihe in Trend-, saisonale und zufällige Komponenten.

Kombinierte Methoden

  • Gewichtete Durchschnittsprognosen: Kombiniert mehrere Prognosen zu einer einzigen Vorhersage.
  • Ensemble-Methoden: Nutzt eine Kombination verschiedener Modelle, um die Prognosegenauigkeit zu erhöhen.

Maschinelles Lernen und KI-Methoden

  • Neurale Netze: Komplexe Modelle, die Muster in großen Datenmengen erkennen können.
  • Support Vector Machines (SVM): Modelle, die Datenpunkte in Kategorien klassifizieren und Vorhersagen treffen.
  • Random Forests: Ensemble-Methode, die aus vielen Entscheidungsbäumen besteht.

Spezifische Methoden für bestimmte Anwendungen

  • Lebenszyklus-Analyse: Prognostiziert den Verlauf eines Produktlebenszyklus.
  • Engpassanalyse: Identifiziert Engpässe in Produktionsprozessen und prognostiziert deren Auswirkungen.
  • Technologielebenszyklus-Analyse: Bewertet die Entwicklung und Verbreitung neuer Technologien.

Arten von Forecast

Es gibt verschiedene Arten von Forecasts, die je nach Anwendungsbereich und Zielsetzung eingesetzt werden. Die Wahl der richtigen Prognoseart hängt von den spezifischen Anforderungen und Zielen ab. Jede Methode hat ihre Stärken und Schwächen, und oft ist es sinnvoll, mehrere Methoden zu kombinieren, um eine möglichst genaue Vorhersage zu erhalten. Hier sind einige der wichtigsten Arten von Forecasts:

Art des Forecasts Definition Methoden
Zeitreihenprognosen (Time Series Forecasts) Vorhersagen basierend auf historischen Daten in regelmäßigen Zeitintervallen. Einfache gleitende Durchschnitte, Exponentielle Glättung, ARIMA
Kausale Prognosen (Causal Forecasts) Vorhersagen, die Beziehungen zwischen verschiedenen Variablen nutzen. Regressionsanalyse, Econometric Models
Qualitative Prognosen (Qualitative Forecasts) Vorhersagen basierend auf subjektiven Einschätzungen und Expertenmeinungen. Delphi-Methode, Marktumfragen, Expertenbefragungen
Saisonale Prognosen (Seasonal Forecasts) Vorhersagen, die saisonale Muster und Schwankungen berücksichtigen. Saisonale gleitende Durchschnitte, Saisonale Dekomposition
Kombinierte Prognosen (Combination Forecasts) Nutzung mehrerer Prognosemethoden zur Erhöhung der Genauigkeit. Gewichtete Durchschnittsprognosen, Ensemble-Methoden
Umsatzprognosen (Sales Forecasts) Vorhersagen der zukünftigen Verkaufszahlen eines Unternehmens. Verkaufsdatenanalyse, Kundenumfragen, Wettbewerbsanalyse
Nachfrageprognosen (Demand Forecasts) Vorhersagen der zukünftigen Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen. Trendanalysen, Kundenverhaltensanalysen, Marktsegmentierungen
Wirtschaftsprognosen (Economic Forecasts) Vorhersagen wirtschaftlicher Indikatoren wie BIP, Inflation oder Arbeitslosigkeit. Makroökonomische Modelle, Leading Indicator Analysis
Finanzprognosen (Financial Forecasts) Vorhersagen finanzieller Kennzahlen eines Unternehmens. Finanzmodellierung, Szenarioanalysen
Technologieprognosen (Technology Forecasts) Vorhersagen der Entwicklung und Einführung neuer Technologien. Technologielebenszyklus-Analyse, Roadmapping
Kapazitätsprognosen (Capacity Forecasts) Vorhersagen der zukünftigen Produktionskapazität und Auslastung. Produktionsdatenanalyse, Engpassanalyse

Forecast Beispiel: Umsatzprognose für ein Einzelhandelsunternehmen

Szenario

Ein Einzelhandelsunternehmen möchte den Umsatz für das kommende Jahr vorhersagen, um seine Produktions- und Lagerhaltungsstrategien zu optimieren. Das Unternehmen verkauft saisonale Produkte und hat historische Verkaufsdaten der letzten fünf Jahre.


Beispielhafte Ergebnisse

Angenommen, die historische Datenanalyse zeigt einen stetigen Anstieg des Umsatzes von durchschnittlich 5% pro Jahr und eine starke Saisonalität mit Spitzenverkäufen im Dezember und einem Rückgang im Januar und Februar. Die exponentielle Glättung ergibt folgende Prognosen für das nächste Jahr:

Monat Prognostizierter Umsatz (in €)
Januar 50.000
Februar 45.000
März 55.000
April 60.000
Mai 65.000
Juni 70.000
Juli 75.000
August 80.000
September 85.000
Oktober 90.000
November 95.000
Dezember 120.000

Diese Prognosen helfen dem Unternehmen, seine Lagerbestände zu planen, Marketingstrategien anzupassen und Ressourcen effizient einzusetzen, um die erwartete Nachfrage zu decken und Umsatzchancen optimal zu nutzen.

Wichtigste Fragen zu dem Thema Forecast kurz beantwortet

Was gehört in einen Forecast?

In einen Forecast gehören historische Daten, aktuelle Trends, Annahmen über zukünftige Entwicklungen und verwendete Modelle oder Methoden zur Vorhersage.

Was ist der Unterschied zwischen Planung und Forecast?

Planung ist die Festlegung von Zielen und Maßnahmen für die Zukunft, während ein Forecast eine Schätzung zukünftiger Entwicklungen basierend auf aktuellen Daten und Trends ist. Planung ist also eher strategisch und langfristig, während Forecasting kurzfristiger und anpassungsfähiger ist.

Was versteht man unter Rolling Forecast?

Ein Rolling Forecast ist eine dynamische Prognosemethode, bei der der Vorhersagezeitraum kontinuierlich aktualisiert wird, indem regelmäßig neue Daten hinzugefügt und der Zeitraum verlängert wird, sodass du stets eine aktuelle und zukunftsorientierte Planung hast.

Warum Rolling Forecast?

Ein Rolling Forecast hilft dir, flexibler und aktueller auf Veränderungen zu reagieren, da er kontinuierlich aktualisiert wird und immer einen festgelegten Zeitraum in die Zukunft blickt.

Wie oft Forecast?

Ein Forecast sollte in der Regel monatlich erstellt und überprüft werden, um stets aktuelle und präzise Vorhersagen zu gewährleisten.

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